Support » Themes » Free Theme: Downloaden, Customizen, Publizieren legal ohne Lizenz o.dergl.?

  • Gelöst schernod

    (@schernod)


    Hallo,
    ich würde gerne Folgendes wissen. Ich habe erste Gehversuche mit WordPress hinter mir, möchte aber (vorerst) beim freien Coden ohne WordPress-Involvierung bleiben. Nun gibts ja zig „free templates“. Was bedeutet aber free? Könnte ich nun hergehen, die Webseite downloaden (bzw die php bzw. html/js/css-Ressourcen von einem free template, zB ein free Divi theme von hier https://divi-den.com/product-category/free-divi-layouts/ abgreifen) und für eigene Zwecke anpassen, nutzen und publizieren (natürlich nicht weiter/wiederverkaufen oÄ, sondern nur Webseiten damit bauen für den Eigenbedarf). Ich möchte gar nicht über Sinn, Unsinn, Alternativen oÄ diskutieren, sondern würde nur gerne wissen, ob free in diesem Kontext tatsächlich bedeutet, dass ich den Code zB für meine eigene kleine Webseite kostenlos wiederverwenden kann, ohne eine Lizenz oÄ erworben zu haben, ohne etwas mit WordPress zu tun zu haben, ohne eine sichtbare Referenz auf der Seite platzieren zu müssen usw. Daumen hoch und ab dafür oder gilts was zu berücksichtigen?
    Würde aber eh niemand kontrollieren (können), nicht wahr? Mich interessierts aber trotzdem generell.
    Danke für Input.
    Cheers Patrick

    • Dieses Thema wurde geändert vor 3 Jahren, 11 Monaten von schernod.
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Ansicht von 4 Antworten - 1 bis 4 (von insgesamt 4)
  • WordPress wird dir unter der General Public License, Version 2 (kurz GPLv2) angeboten. Das bedeutet, dass du vier Freiheiten eingeräumt bekommst:

    1. Du kannst das Programm für jeden Zweck ausführen.
    2. Du kannst lernen, wie das Programm arbeitet und es so verändern, wie du magst.
    3. Du kannst es weiter verteilen.
    4. Du kannst Kopien deiner modifizierten Versionen frei verteilen.

    Da WordPress-Themes und Plugins auf den Funktionen von WordPress basieren, fallen sie ebenfalls unter die GPLv2 (oder höher). Du kannst sie also auch für jeden Zweck verwenden, teilen, ändern, usw.

    Einige Entwickler interpretieren dies allerdings so, dass der Teil, der WordPress-Funktionen enthält, frei weitergegeben werden kann, während z.B. der „künstlerische Teil“, die Gestaltung (in Form eines Style-Sheets) einer anderen Lizenz unterliegt (Split License).

    Ganz praktisch werden dir auf der Website WordPress.org WordPress, Themes und Plugins kostenlos zur Verfügung gestellt und du kannst damit im Grunde machen, was du willst, während du bei anderen Anbietern Themes und Plugins erst zur Verfügung gestellt bekommst, wenn du vorher eine Lizenzgebühr gezahlt hast.

    Bei der Lizenzgebühr wird oft argumentiert, dass du nicht nur ein Theme oder Plugin erhältst, sondern bei Fragen auch noch Support erhältst. Überhaupt verdienen viele Leute Geld, in dem sie dir bei der Verwendung und Einrichtung der Software helfen, eine Website nach deinen Vorstellungen durch geschickte Auswahl von Themes und eigene Anpassungen erstellen, in Schulungen ihr Wissen vermitteln, usw.

    Für einen Theme-Entwickler ist die Veröffentlichung eines Themes im WordPress-Repository (für die es strenge Richtlinien gibt) ein Reputationsgewinn und Möglichkeit, durch OpenSource Fehlermeldungen, Verbesserungen und Anregungen von Dritten zu bekommen. Viele Entwickler bieten über das WordPress-Repository auch eine kostenlose, abgespeckte Version an und verkaufen zusätzlich Lizenzen für eine leistungsfähigere Version – irgendwo muss eben auch das Geld herkommen, um den Mac oder PC und einen Haufen Programme anzuschaffen und die eigenen Lebenshaltungskosten zu bestreiten.

    Ich möchte gar nicht über Sinn, Unsinn, Alternativen oÄ diskutieren, sondern würde nur gerne wissen, ob free in diesem Kontext tatsächlich bedeutet, dass ich den Code zB für meine eigene kleine Webseite kostenlos wiederverwenden kann, ohne eine Lizenz oÄ erworben zu haben, ohne etwas mit WordPress zu tun zu haben, ohne eine sichtbare Referenz auf der Seite platzieren zu müssen usw. Daumen hoch und ab dafür oder gilts was zu berücksichtigen?

    Ganz klares Ja.
    Im Detail …

    • Ja, du kannst den Code von WordPress und den auf WordPress.org angebotenen Themes und Plugins kostenlos für große und kleine Websites, kommerziell, fürs Hobby oder einfach zur Veröffentlichung deiner eigenen Ideen und Meinungen verwenden. (Der WordPress-Mitgründer Matt Mullenweg hat dazu den Claim „Democratize Publishing“ geprägt.)
    • Ja, du kannst WordPress verwenden, ohne eine Lizenz gekauft zu haben. Bei Themes und Plugins, die nicht von WordPress.org stammen, kann das aber anders aussehen. Du erhältst sie (auf legalem Weg) erst, wenn du eine Lizenz gezahlt hast.
    • Ja, du kannst das alles nutzen, ohne „etwas mit WordPress zu tun zu haben“ – du darfst sogar übel schimpfen, wie grottenschlecht du WordPress findest (wahrscheinlich der Grund, wieso ein Drittel aller Websites weltweit mit WordPress laufen? 😉 Bei berechtigter Kritik findest du sicher offene Ohren, ansonsten eher ein mildes Nicken.) Allerdings ist es interessant, sich in WordPress einzubringen, weil man sehr viel lernt. Wirklich, sehr viel. Aber zwingen wird dich niemand und du bekommst auch keinen Hausbesuch von zwei älteren Damen, die mit dir über … WordPress reden wollen.
    • Ja, du kannst WordPress, Themes und Plugins ohne eine „sichtbare Referenz“ verwenden. Du hast ja die Freiheit, den Code so zu ändern, wie du magst und wenn dazu gehört, dass du „Stolz präsentiert von WordPress“ oder „Theme von Emma Entwicklerin und Paul Programmierer“ entfernst, können wir alle damit leben. (Allerdings wird es schwieriger (nicht unmöglich), wirklich alle Spuren aus dem Quellcode deiner Webseiten zu entfernen.)
      Leute, die dir aber ihre Arbeitszeit für die Entwicklung eines Themes oder Plugins schenken, freuen sich, wenn ihr Name erwähnt wird (siehe Reputationsgewinn) und die meisten AnwenderInnen sind so fair, die Namensnennung zu übernehmen. Dadurch wird deine Website auch keinen Cent „unprofessioneller“.

    Ein Tipp noch: Finger weg von so genannten „genullten“ Themes und Plugins, also kommerziell vertriebener Software, bei der die Prüfung des Lizenzcodes überschrieben („ausgenullt“) wurde – oft versteckt sich dahinter Malware, die für unangenehme Überraschungen auf dem eigenen Server sorgen kann.

    Übrigens: der Support hier ist auch kostenlos und wird von anderen AnwenderInnen ohne Aufwandsentschädigung in ihrer Freizeit geleistet, weil sie das Projekt unterstützen möchten und dabei auch hin und wieder selber noch etwas lernen. Du musst auch nicht mitmachen – wir würden uns aber freuen!

    Thread-Starter schernod

    (@schernod)

    Kudos an dich, Bego. Ich glaube, ich habe selten eine solch ausführliche und fundierte Antwort auf eine Frage in einem Board bekommen. Danke!
    Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass eine halbwegs glaubwürdige Seite, die free themes anbietet, diese nulled Themes arglosen Downloadern unterjubelt. Gibts einen Königsweg, nulled themes zu entlarven? Ansonsten probiere ich mal diese Tools hier aus: https://www.wpstuffs.com/detect-malicious-code-wordpress-themes-plugins/

    Danke für die Blumen.

    Die „nulled Themes“ werden als gehackte Version von kommerziell vertriebenen Themes angepriesen, was einen dann bereits stutzig machen sollte.

    Ansonsten findest du auch auf GitHub kostenlose Themes und Plugins, bei denen die Entwickler oft nur die Veröffentlichung im Repo gescheut haben, weil sie den strengen Vorgaben und Rückfragen der Prüfer entgehen oder anschließend keinen zusätzlichen Support gratis anbieten wollen.

    Irgendwo ist das für EntwicklerInnen auch immer eine Gradwanderung: wo verdiene ich denn auch mal was? Wieviel verschenke ich?

    Hilfreich ist, wenn du dir den Code anschauen kannst. Wenn dort Teile z.B. durch eine Base64-Verschlüsselung verschleiert werden, solltest du die Finger davon lassen.

    Thread-Starter schernod

    (@schernod)

    Danke dir!

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