WordPress ist ja ursprünglich als Blogging-Software konzipiert. Blog-Beitrag schreiben, auf „veröffentlichen“ klicken – erscheint auf der Website. Statische Seite (z.B. Impressum) schreiben, veröffentlichen, fertig. So klappt das zumindest bei Standard-Themes.
Allerdings macht sich dann schnell bemerkbar, dass man zwar Blogbeiträge chronologisch untereinander sortiert angezeigt bekommt, aber ein Layout, bei dem bestimmte Inhalte an ganz bestimmten Stellen platziert werden, gar nicht vorgesehen ist. Auch zweispaltiger Satz oder eine Aufteilung von Abschnitten in 1/3 – 2/3 (Weißraum!) geht nicht, ohne einen Krampf in den Fingern zu bekommen.
Das einzige in WordPress, wo man Inhalte ganz gezielt einem bestimmten Bereich zuweisen kann, sind Widgets, die man als Einsteiger vermutlich nur von der Sidebar kennt. Unter Design > Widgets (bzw. Design > Anpassen > Widgets) kannst du diese kleinen „Progrämmchen“ in die Seitenleiste ziehen und dort die Reihenfolge durch Ziehen und Ablegen so ändern, wie du willst.
Nun sind schon vor einer Weile findige Entwickler auf die Idee gekommen, einfach ganze Abschnitte der Website zu „Seitenleisten mit 100% Breite“ zu machen, in denen dann nach Belieben Widgets platziert werden können. Damit ist es sehr einfach, einen ganz bestimmten Inhalt eben nicht chronologisch sondern an einem ganz speziellen Ort auf der Webseite zu platzieren. Und schon bekommt man ganz tolle Layouts hin.
Diese Idee lässt sich auch noch erweitern. Es gibt Plugins, die dynamisch Widget-Bereiche erzeugen, in denen dann aus einer Art Lego-Baukasten beliebig Layout-Elemente (z.B. für die Aufteilung 1/3 – 2/3) platziert werden können. Leider ist der Code hinter solchen visuellen Instrumenten (aka Visual Composer, Sitebuilder, …) reichlich kompliziert, was nicht nur zu Lasten der Performance geht, sonder auch schwer(er) nachvollziehbar ist.
Abgesehen davon gibt es andere Ansätze, um das Layout aufzuhübschen. Manche Themes verwenden Textbausteine (so genannte Shortcodes), hinter denen ein HTML-Konstrukt mit <div>-Tags und CSS-Klassen steht. Der Anwender gibt dann etwas in der Art
[columns size="1"]Linke Spalte (1/3)[/columns]
[columns size="2"]Rechte Spalte (2/3)[/columns]
ein und das Theme wandelt dies im Hintergrund in entsprechendes HTML um. Leider sind solche Shortcode-Konstrukte (vor allem bei verschachtelten Shortcodes) wenig benutzerfreundlich. Ziehen & Ablegen wie bei Widgets verstehen auch einfachere Gemüte.
Ein weiterer Ansatz ist, als Theme-Einstellung in einem zusätzlichen Menü unter Design > Anpassen (oder als eigenes Menü z.B. unter Design > Theme-Options) Eingabefelder für bestimmte Abschnitte auf der Startseite anzubieten und diese Theme-Optionen dann in einem Template für die Startseite abzurufen. Für welche Variante sich der Theme-Entwickler entscheidet, hängt sicher auch vom Umfang und Komplexität der Startseite ab.
Es wird oft erzählt, WordPress sei einfach. Für die Eingabe von Seiten und Beiträgen wie eingangs geschildert mag das ja auch stimmen. Die Einrichtung einiger „Multi-Purpose-Themes“, die alle möglichen Layout-Varianten abbilden wollen, ist selbst für erfahrene Anwender ein zumindest aufwändiges Unterfangen (vor allem, wenn die Dokumentation des krakosischen Entwicklers ausschließlich in einem unverständlichen Englisch verfasst wurde und Demo-Inhalte fehlen). Immerhin, Dokumentation und Demo sind ja für dein Theme schon mal vorhanden. Viel Erfolg!