Deine Vorschläge zur Performanceoptimierung sind ein wenig sterotyp.
JS und CSS Dateien minimieren und zusammenfassen
Minimieren ist OK, wobei das bei richtiger Konfiguration (.htaccess
) ohnehin serverseitig erfolgt. Zusammenfassen war gut für die Performance, so lange die Dateien einzeln abgerufen und sequentiell übertragen wurden. Durch die asynchrone Übertragung mit HTTP/2 ist das nahezu irrelevant geworden.
JS und CSS Dateien asynchron laden oder in den Footer schieben
Wenn du sie asynchron lädst, brauchst du sie nicht in den Footer zu packen. Die Idee war ja, erst einmal die sichtbaren Inhalte zu laden („dann hat der Webseitenbesucher schon mal was zu gucken“) und unwichtigere Animationseffekte oder Interaktion erst am Ende zu laden, während das Dokument schon lesbar ist. Grundsätzlich sollte das, soweit möglich, bei der Theme-Entwicklung berücksichtigt werden – als Anwender hast du da kaum was mit zu tun.
JS und CSS Dateien nur auf Seiten laden wo sie benötigt werden
Das fällt mir vor allem bei Seiten mit Contact Form 7 häufig auf: auch wenn der Plugin-Entwickler in seiner Dokumentation ausdrücklich beschreibt, wie die Dateien nur dort geladen werden, wo auch ein Kontaktformular auftaucht, halten sich die wenigsten daran. Vielleicht ist ihnen aber auch der geringe Performance-Gewinn nicht den zusätzlichen Aufwand wert? Die meisten Nutzer werden ein einfach zu bedienendes Cache-Plugin installieren … „und gut is'“.
WP Core Dateien von einem CDN ausliefern lassen
CDN, also weltweit verteilte Distributionen deiner Website, machen dann Sinn, wenn du sicherstellen musst, dass deine Webseite auch in Tokio, Kapstadt und Reykjavik flott lädt. Für die Vereinsseite des TUS Hintertupfing oder den Häkelmoden-Webshop ist das vielleicht nachrangig und dann kommt ja noch die Problematik, wie man das jetzt mit der DSGVO vereint. 🙂
Ehrlich jetzt? Nach meiner Erfahrung täten die meisten AnwenderInnen hier schon viel für Ihre Webseite, wenn sie gescheit mit Ressourcen umgehen: Ein ordentlicher Webhoster (muss gar nicht teuer sein, aber die meisten AnwenderInnen sind da völlig phantasielos), möglichst kleine Bilder (optimiert mit TinyPNG), wenig Webfonts und Icons, eine überschaubare Anzahl an Plugins, keine komplizierten Embeds oder iFrames, ein geschickt ausgesuchtes Theme, das mit wenig Einstellungen auskommt, eine kluge Einrichtung der .htaccess
(die Performance-Test-Websites geben dazu reichlich Hilfe) und schon kommst du mit den allermeisten Websites auf Ladezeiten unter 3 Sekunden. Dann noch ein gutes Cache-Plugin und du halbierst den Wert nochmal. Ich wäre damit schon recht zufrieden.