Support » Allgemeine Fragen » Implementierung eines individuellen Webdesigns

  • Gelöst franky2207

    (@franky2207)


    Hallo liebe WordPress-Community,

    ich habe aktuell ein kleines Problem bezüglich der Implementierung eines Webdesigns, eventuell hat da jemand etwas Erfahrung mit.
    Und zwar habe ich ein recht individuelles Webdesign erhalten (in PSD, Homepage ist anbei gehangen in jpg) und es geht um die Frage, ob es generell eher Sinn macht, dafür ein individuelles Theme zu entwickeln oder das Webdesign in das Avada theme zu implementieren. Mit dem Avada Theme habe ich bereits mehrere Artikel verfasst und designed. Es ist also auch die Frage, wie ich diese Artikel mitsamt deren Design etc. exportieren und wieder importieren kann, nachdem das Webdesign implementiert wurde.

    Nachdem ich nun das Webdesign erhalten und mehrere Entwickler angefragt habe, stoße ich jedoch immer wieder auf dieselben Antworten, die sich gegenseitig widersprechen:
    1. Ja, es sollte unbedingt ein individuelles Theme entwickelt werden, vor allem da es ansonsten die Seitengeschwindigkeit beeinträchtigen und nach unten ziehen würde.
    2. Nein, ich brauche auf keinen Fall ein individuelles Theme und es kann in Avada implementiert werden.
    3. Ja, es kann in Avada implementiert werden, kein Problem, aber der ganze Code müsste customized werden.

    Nun habe ich keine Ahnung, was davon der Wahrheit am nähesten kommt und bin für jegliche Hilfe dankbar.

    Herzliche Grüße
    Frank

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  • Hallo @franky2207 und willkommen im Forum,

    deine Frage lässt sich am einfachsten beantworten, wenn du ein Budget vorgegeben hast. Ein individuelles Theme komplett neu aufzusetzen ist eine recht aufwändige Angelegenheit und die meisten Kunden im KMU-Bereich sind nicht bereit für ihre schicken Design-Ideen auch ein schickes Honorar zu zahlen. Außerdem musst du Kapazitäten haben, um ein Theme in einem kundenverträglichen Zeitraum erstellen zu können. Wenn du dich erst in bestimmte WordPress-Funktionen einlesen musst, kommst du finanziell auf keinen grünen Zweig.

    Es gibt inzwischen einige „Agenturen“, die komplett auf Multipurpose-Themes setzen, weil sie damit kostengünstig (weil ohne Programmierung) viele (nicht alle) verschiedene Layouts umsetzen können. Damit das Theme das kann, haben Multipurpose-Themes mitunter einige Tausend Zeilen CSS-Code und rufen über PHP Voreinstellungen aus der Datenbank ab, was sich natürlich auf die Performance auswirkt. Dem kannst du zwar mit Cache-Plugins entgegenwirken (und bist dann immer noch im Rahmen eines niedrigen Budgets), aber das Ergebnis kommt nie an die Performance eines individuellen Themes heran.

    Ein Mittelding aus „komplett neu“ und „ich nehm‘ immer das Multipurpose-Theme XY und mach damit alle Kundenwebsites, mir doch egal wenn die Performance Sche…suboptimal ist“ wäre, ein schlankes Theme zu verwenden, dass in der Funktionalität deinen Vorstellungen möglichst weitgehend entspricht und Änderungen über zusätzliches CSS oder ein Child Theme umzusetzen.

    Die Antworten, die du bekommen hast, sind alle richtig – unter bestimmten Budget-Voraussetzungen.

    Thread-Starter franky2207

    (@franky2207)

    Hallo @pixolin,

    vielen, vielen Dank für deine Antwort. Das hat definitiv weitergeholfen. Also wäre – wenn man das Budget außen vor lässt – ein individuelles Theme immer die beste Wahl?
    Hier war ich eben deshalb so misstrauisch, da ich mir vorstelle, dass der Entwickler ja schließlich eine längerfristige Beziehung aufbauen möchte und mich da etwas abhängig machen würde. Dies würde mit einem individuellen Theme, das er für mich erstellt hat und nur er weiterentwickeln kann (?), wahrscheinlich am besten gehen (so würde ich es mir erklären). Eine Implementierung in Avada würde hingegen zulassen, dass auch andere gut damit weiterarbeiten können.

    Bei der Implementierung in das Avada Theme wurde mir gesagt, dass es hier auch vom Host abhängt und es je nachdem keinen Unterschied hinsichtlich der Seitengeschwindigkeit gäbe. Nun erfülle ich ganz gut die Voraussetzungen, um das Avada Theme bei mir in WordPress bedienen zu können, aber weiß nicht, wie sich eine Anpassung des Codes macht.

    Eine letzte Frage noch, bei der ich mir ebenfalls etwas unsicher bin: Generell soll man seine Login-Daten ja nie rausgeben – so habe ich es zumindest gelernt. Nachdem ich nun mit verschiedenen Entwicklern geschrieben habe, scheint es für ca. die Hälfte gängige Praxis zu sein, dass ich meine Admin-Daten aushändige und die das ganze bei mir im WordPress installieren (nachvollziehbar, da es am schnellsten geht, aber klingt einfach ziemlich unsicher). Anfangs dachte ich „die wollen doch nur meine Daten“, aber da inzwischen auch seriöse Entwickler dies anfragen, bin ich stutzig geworden. Seriös im Sinne von sehr vielen validierte Referenzen und Bewertungen, gute Website, linkedin-Profil etc. etc.

    Ist es also „normal“, dass man da seine Login-Daten rausgibt? Im schlimmsten Fall könnten die das PW ja ändern, insgesamt einfach alles löschen und ändern und mich erpressen, oder sehe ich das gerade einfach zu schwarz?

    Herzliche Grüße
    Frank

    Hier war ich eben deshalb so misstrauisch, da ich mir vorstelle, dass der Entwickler ja schließlich eine längerfristige Beziehung aufbauen möchte und mich da etwas abhängig machen würde.

    Nach meinen Erfahrungen aus verschiedenen Beiträgen hier im Forum glaube ich eher, dass Entwickler gerne Projekte abschließen (und sich anschließend neuen Aufträgen widmen) möchten. Wartungsverträge sind wohl auch eher die Ausnahme. „Mein Webentwickler hat mich verlassen/ist nicht mehr erreichbar“ lese ich hier jedenfalls öfter.

    Dies würde mit einem individuellen Theme, das er für mich erstellt hat und nur er weiterentwickeln kann (?), …

    Dann wäre das Theme nicht in Ordnung. Auch ein individuelles Theme sollte Standards einhalten, gut dokumentiert und für Nachfolger verständlich sein. Vielleicht kannst du mal in Repos des Entwicklers auf GitHub schauen und einen Eindruck über seinen (oder ihren) Programmierstil bekommen?

    Eine Implementierung in Avada würde hingegen zulassen, …

    Warum muss es denn unbedingt dieses Theme sein? Nur weil es beliebt ist, heißt das nicht, dass es brilliant programmiert ist. Aber ich will mich da nicht einmischen …

    … wurde mir gesagt, dass es hier auch vom Host abhängt und es je nachdem keinen Unterschied hinsichtlich der Seitengeschwindigkeit gäbe.

    So’n Quatsch. 🙂

    Sicher brauchst du ein gutes Webhosting und das wirkt sich auch auf die Performance der Website aus. Aber ein individuelles Theme schneidet immer besser ab, als ein Multipurpose-Theme, das für jeden Seitenaufruf erst dutzende Optionen abfragen und ein riesiges Stylesheet für alle möglichen Varianten zur Verfügung stellen muss. Hier wird auch gerne argumentiert, dass ein Cache-Plugin die vielen Datenbankabfragen abfangen kann. Nur ist ein individuelles Theme mit Cache dann immer noch schneller.

    Für Multipurpose-Themes sprechen die niedrigeren Entwicklungskosten und unter Umständen gute Dokumentation, für die du bei einem individuellen Theme zusätzliche Kosten einrechnen musst.

    … scheint es für ca. die Hälfte gängige Praxis zu sein, dass ich meine Admin-Daten aushändige und die das ganze bei mir im WordPress installieren (nachvollziehbar, da es am schnellsten geht, aber klingt einfach ziemlich unsicher).

    Hast du mal einen Anstreicher beschäftigt, aber dich geweigert, ihn in deine Wohnung/dein Haus zu lassen? Klar ist es sicherer, niemanden in seine Wohnung zu lassen …
    Hier im Forum fragen wir nie nach Zugangsdaten. Wir erwarten aber auch, dass TeilnehmerInnen Lösungen selbst umsetzen (Hilfe zur Selbsthilfe). Bei Kunden möchte ich nach Möglichkeit vermeiden, dass sie „mitmischen“. („Was kostet die Website?“ – „… €“ – „… und wenn ich zuschaue?“ – „Das Doppelte. Das Dreifache, wenn Sie auch noch mitmachen wollen.“) 😉

    Du kannst ja nach abgeschlossenem Auftrag die Zugangsdaten ändern.

    Im schlimmsten Fall könnten die das PW ja ändern, insgesamt einfach alles löschen und ändern und mich erpressen, …

    Ich bin kein Jurist, aber nach meinem Verständnis würde sich ein Webentwickler mit solchen Aktionen „keinen Gefallen tun“. Dafür gibt es Gerichte, die sich (statt Selbstjustiz) damit auseinandersetzen.

    Mein Berufsschullehrer sagte damals „Vertrag kommt von Vertragen. Wenn Sie schon absehen können, dass Sie sich nicht vertragen werden, sehen Sie auch von Verträgen ab.“

    Thread-Starter franky2207

    (@franky2207)

    Besten Dank für diese ausführlichen Infos und Tipps!

    Hast du mal einen Anstreicher beschäftigt, aber dich geweigert, ihn in deine Wohnung/dein Haus zu lassen? Klar ist es sicherer, niemanden in seine Wohnung zu lassen …

    Eine gute Metapher :). Da hast du wohl recht!

    Das hat mir auf jeden Fall einiges an Angst genommen ;).

    Warum muss es denn unbedingt dieses Theme sein? Nur weil es beliebt ist, heißt das nicht, dass es brilliant programmiert ist. Aber ich will mich da nicht einmischen …

    Der Grund für dieses Theme ist, dass ich damit im Vorfeld bereits seehr viele Artikel erstellt (und designed) habe. Leider lief es bei dem ganzen Projekt nicht geradlinig ab und ich wollte parallel zu der ganzen Entwicklung und Planung schon „produktiv“ werden und habe daher schon die Artikel verfasst. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch kein individuelles Webdesign und bin noch davon ausgegangen, dass ich selbst etwas hinbekommen würde (in puncto Webdesign). Nun ist da auch die Frage, wie ich die Artikel mitsamt deren Design übernehmen kann (wenn z.B. ein neues, individuelles Theme entwickelt wird).

    Eigentlich sollen WordPress-Themes so entwickelt werden, dass ein späterer Wechsel des Themes jederzeit möglich ist, ohne dass (nennenswert) Inhalte verloren gehen. Das gilt allerdings nur für die Themes im WordPress-Verzeichnis, während Theme-Händler andere Richtlinien haben und freie Theme-Entwickler sowieso entwickeln können, wozu sie Lust haben – Hauptsache, es verkauft sich gut.

    Wie auch immer … ich denke, wir haben deine Fragen soweit geklärt? Ich markiere den Thread mal als „gelöst“, was dich nicht von weiteren Rückfragen abhalten soll.

    Thread-Starter franky2207

    (@franky2207)

    Hey @pixolin,

    ja, vielen Dank noch mal. Sorry, hatte ganz vergessen, den Thread zu markieren. Meine Fragen haben sich geklärt :).

    Ich wünsche dir noch eine schöne Woche!

    Herzliche Grüße
    Frank

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