• Gelöst printe

    (@printe)


    Hallo zusammen,
    ich habe einen Kunden, der seine Homepage seit acht Jahren nicht angefasst hat. Nun soll die Homepage leider nicht neugebaut, sondern nur aktualisiert werden, technisch, wie auch DSGVO konform. Da es sich um einen Kunden handelt, kann ich leider keine URL dazu angeben.

    Nun wollte ich natürlich lieber nicht wild auf „aktualisieren“ klicken und habe die Seite zum experimentieren auf meinen Server kopiert. Erst mal habe ich in der Datenbank nur die WordPress- und Website Adresse geändert. Ergebnis, weißer Bildschirm. Dann habe ich den Plugin Ordner umbenannt und die Seite war immerhin erreichbar und ich konnte mich einloggen. Nach dem einloggen habe ich den Pluginordner wieder umbenannt. Meine übliche Vorgehensweise sieht dann vor, dass ich das Plugin „Better Search Replace“ installiere und dann erstmal alle Links anpasse. „Installation fehlgeschlagen: Internal Server Error“. Die anderen Plugins lassen sich auch nicht aktualisieren, ebenso das Template nicht. Keine Änderung, wenn ich eins der bereits installierten freien Templates aktiviere.

    Mein Problem also – ich kann weder Plugins, noch Templates aktualisieren, bzw. installieren.

    Dann habe ich mal die Datenbankreparatur (define(‚WP_ALLOW_REPAIR‘, true);) durchlaufen lassen, was ich zugegebenermaßen gar nicht kannte. War aber wohl alles ok.

    Anschließend das Memory Limit angegeben (define(‚WP_MEMORY_LIMIT‘, ‚256M‘);
    define( ‚WP_MAX_MEMORY_LIMIT‘, ‚256M‘ );).

    Ich vermute, dass die PHP Version in dem Zusammenhang wichtig ist und wohl das Problem verursacht. Auf meinem Server läuft 7.3.16, beim Kunden 5.2.6. Vielleicht ist es aber auch irgend ein anderer, völlig dummer Fehler, den ich nicht auf dem Schirm habe…

    Auf dem Kundenserver, an der originalen Homepage, habe ich lieber nicht herumprobiert und kann nicht sagen, ob die Updates dort laufen würden.

    Jemand eine oder vielleicht viele Ideen, wie ich nun vorgehen kann, um die Homepage doch noch auf einen aktuellen Stand zu bringen?

    Besten Dank schon mal.

    LG

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  • … und habe die Seite zum experimentieren auf meinen Server kopiert.

    Hört sich gut an. Mit anderen Worten: du hast ein Backup und arbeitest lokal. Da kannst du auch gewagtere Sprünge ausprobieren.

    Ich würde erst einmal eine ganz simple WordPress-Installation mit https vornehmen, ohne Plugins und nur mit einem einzigen Standard-Theme. Dann gehst du in die Datenbankverwaltung, löschst aus der Datenbank alle Tabellen (OK, klingt widersinnig sie erst anzulegen und gleich wieder zu löschen, aber so prüfst du die korrekte Funktion deiner wp-config.php!) und importierst die Datenbank der ollen, pardon, alten Website. Bevor es weitergeht, änderst du in der Tabelle wp_options noch die Einträge für siteurl und home. Vergiss nicht, das rictige Schema (https://) zu verwenden.

    Normalerweise müsstest du bei erneutem Aufruf im Browser den Hinweis bekommen, dass die Datenbank aktualisiert werden muss, was du mit OK bestätigst (es sind einfach neue Tabellen hinzugekommen). Die Website sollte soweit wieder laufen, ohne Bilder oder sonstige Medien zwar, aber immerhin hast du jetzt aus einem 80jährigen einen 65jährigen gemacht.

    Im nächsten Schritt überträgst du wp-content/uploads/ von alt nach neu. Die Bilder werden zwar noch nicht angezeigt, weil das gemischte Inhalte wären, aber das bekommst du mit dem Plugin Better Search Replace schnell in den Griff: Werkzeuge > Better Search Replace > alte URL mit neuer URL ersetzen, dabei alle Tabellen auswählen und das Häkchen bei Testlauf rausnehmen. Nun solltest du in der Website Bilder sehen – alles ganz anders formatiert, da falsches Theme, aber immerhin haben wir jetzt einen sportlichen 50jährigen.

    Nächster Schritt: neueste Version des Themes aus dem Internet ziehen, Daumen drücken und inständig hoffen, dass es PHP7.4-kompatibel ist. Bekommst du bei eingeschaltetem Debugging (define( 'WP_DEBUG', true); in der wp-config.php) ein paar Hinweise (Notice) oder sogar Warnungen (Warning), ist das im Zweifelsfall zu verkraften und kann mit

    define( 'WP_DEBUG', false );
    @ini_set( 'display_errors', 0 );

    zumindest ausgeblendet werden, bis eine Lösung gefunden wurde. Haut das nicht hin, musst du ältere PHP-Versionen ausprobieren, wobei PHP 5.6 die absolute Untergrenze ist, bei der es schon weh tut.

    Als nächstes sind die Plugins dran, wobei du dazu auch die neueste Version herunterlädst und installierst. White Screen of Death? Dann das Plugin-Verzeichnis wp-content/plugins/name-des-plugins löschen und das Plugin auf die Todo-Liste setzen. Hier musst du dann googlen, ob es nicht inzwischen was hübscheres gibt, was die Funktion mindestens genauso gut macht, wenn nicht besser. (Hey, ein smarter 40jähriger!)

    Jetzt prüfst du, welche Plugins für die Umsetzung der DSGVO in Frage kommen. Impressum für ein rechtskonformes Impressum, Self-Hosted Google Fonts um die Webfonts selbst zu hosten, ggf. ein Cookie-Plugin (sofern du Cookies benutzt!), z.B. GDPR Cookie-Zustimmung.

    Zur Performance-Optimierung kannst du noch ein Cache-Plugin wie Cache Enabler oder Comet Cache einsetzen, zur Bildoptimierun ein Lazy-Load-Plugin (z.B. Rocket Lazy Load) und ein Optimierungs-Werkzeug wie Resmush.it. Und zur Verbesserung der Sicherheit fügst du noch ein Plugin wie WPS Hide Login hinzu, dass du aber zusammen mit den Cache- und Bildoptimierungs-Plugins erst nach einer erneuten Übertragung auf den Kundenserver aktivierst.

    Im Kundenmenü des Webhosters suchst du nach „PHP-Experten-Einstellungen“ und prüfst, ob eine Umstellung auf die von dir ermittelte PHP-Version möglich ist. Manchmal ist dazu ein Anruf beim Support nötig oder du wirst sogar auf einen neuen Server umgezogen – egal, du spielst die Website eh neu auf. Einige Webhoster kassieren zusätzliche Gebühren für die Pflege veralteter PHP-Versionen – ein Anreiz mehr zu wechseln.

    Wenn die Website nach erfolgreichem Übertrag wieder läuft, sprichst du deinen Kunden an, wie er die Website künftig fit halten möchte. Viele  Endgegner  Kunden verstehen nicht, wieso eine Website gepflegt werden muss. Hier hilft ein Hinweis, dass Spam-Nachrichten die der Kunde sicher schon aus eigener Erfahrung kennt, demnächst vom eigenen Server kommen könnten, wenn sie nicht regelmäßig gepflegt wird. Bei unbedarften Kunden installiere ich aber auch gerne den Easy Updates Manager, der alles schön fit hält. Außerdem trage ich einen Link zur Website in meinen PHPServerMonitor ein, der mich gelegentlich darauf hinweist, wenn eine Website nicht so recht will. Ansonsten solltest du jetzt einen sportlichen, gesunden Mittzwanziger haben, der sich auf neue Aufgaben freut, bis ihn ein Relaunch ausbremst.

    @pixolin hat ja schon einen Weg beschrieben, ich selber würde es so versuchen:

    Aber egal wie, der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Andererseits sage ich mir bei solchen Patienten: selbst Schuld, jetzt wird es eben teuer. 😉

    Hi @bscu 👋🏼

    an „schrittweise updaten“ hatte ich auch gedacht, aber es ist eigentlich unnötig mühsam, weil du dann diverse manuelle Installationen hast. Mit dieser veralteten PHP-Version sind dann auch nur Updates bis WordPress 4.x möglich (die genaue Version müsste ich nachschlagen). Kurz: ich würde gleich versuchen, die neueste Version zu installieren und dann im Zweifelsfall die PHP-Version zu downgraden.

    @pixolin
    Wie heißt es so schön: viele Wege führen nach Rom 😉

    Thread-Starter printe

    (@printe)

    WOW, vielen Dank! Unter Berücksichtigung der Ratschläge fange ich dann morgen wohl nochmal von vorne an… Aber jetzt schon ein unglaublich nerviges Projekt für praktisch kein Geld, weil ich es im Vorfeld mal wieder total unterschätzt hatte. Habe es aktuell aber leider arg nötig… Ich berichte dann 🙂

    Thread-Starter printe

    (@printe)

    Nun, wo die Seite hoffentlich heute oder morgen online geht, der „Bericht“. Hatte soweit eigentlich alles ans Laufen bekommen, bis der große Haken sich meldete.
    Es war ein gekauftes Template, das sich von mir nicht updaten ließ und das so leider unter einer aktuellen PHP Version nicht läuft.

    Meine vorherigen Probleme hatten im Übrigen wohl hauptsächlich damit zu tun, dass die Verbindung zum FTP nicht so recht wollte. Es wurden schlicht nicht alle Dateien kopiert, was mir so noch nie passiert war. Habe etliche Anläufe benötigt, bis alles angekommen war.

    Naja, vielen Dank für die Hilfe, aber letztlich habe ich die Seite natürlich neugemacht… für immer noch kein Geld…

    Es wurden schlicht nicht alle Dateien kopiert, was mir so noch nie passiert war.

    Die Rückmeldung kenne ich vor allem dann, wenn Dateien auf dem Zielserver vorhanden sind und überschrieben werden sollen. Einige FTP-Clients gehen damit scheinbar etwas zu sportlich um und lassen die Übertragung aus.

    Es war ein gekauftes Template, das sich von mir nicht updaten ließ und das so leider unter einer aktuellen PHP Version nicht läuft.

    Das war zu befürchten und sollte nochmal alle AnwenderInnen daran erinnern, dass die Installation eines Themes oder Plugins von Dritten oft eine technische Schuld beinhaltet.

    … aber letztlich habe ich die Seite natürlich neugemacht

    Bitter, aber wahrscheinlich die beste Entscheidung.

    Danke für die Rückmeldung. Ich habe den Thread als „gelöst“ markiert.

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