Support » Allgemeine Fragen » Strategie für den Einstieg

  • Hallo,

    ich verwende derzeit Contao 3 als CMS für etliche Websites und erwäge einen Umstieg auf WordPress. Grund ist: Contao 3 ist wirklich super, ich fürchte aber, dass sich die Macher mit dem neuen Contao 4 mit anwendungsfernen Technik-Schlachten völlig verzettelt und verbastelt haben und ich sehe da langfristig keine Perspektiven mehr.

    Nun habe ich die erste 5-Minuten-Installation von WP hinter mir und bin etwas verwundert. Ich verstehe die WP-Strategie nicht so wirklich. Offensichtlich bringt WP von Hause aus so gut wir gar keine Funktionen mit, sondern es muss faktisch jede Funktion durch Plugins nachgerüstet werden. Und wenn sie gut sein soll, dann ist dies – so meine Wahrnehmung bisher – oft mit erheblichen, wiederkehrenden Kosten verbunden. Habe ich da was übersehen, oder stimmt das so?

    Beispiel Benutzerverwaltung: Im WP-Core faktisch nicht vorhanden (nicht mal eigene Benutzergruppen können definiert werden). Ein genau passendes Plugin habe ich nicht gefunden, die erste halbwegs passenden Plugins kosten jenseits der 100 $ pro Jahr.

    Beispiel Dateiverwaltung (oder „Medien“, wie es in WP heißt). Bei ein paar tausend Bild- und PDF-Dateien ist die flache Hierarchie, wie sie der WP-Core mit bringt unbrauchbar. Ich wähle ein Plugin „Media Library Folder“, das offensichtlich meinen Wunsch erfüllt und dieses setzt sich im Admin-Bereich nun unter „Media“ aus dem WP-Core. Wie werde ich nun „Media“ los? Das brauche ich jetzt ja nicht mehr. Man kann ja zur Not auf viele Plugins verzichten. Was passiert aber, wenn diese essentielle Plugin nicht mehr weiter entwickelt wird?

    Wie macht Ihr das mit kleinen Vereins-Websites. Grob überschlagen fallen bei mir Kosten von etwa 500 Euro/Jahr an für kostenpflichtige Plugins, die bei Contao allesamt bereits kostenlos im Core vorhanden sind oder kostenlos erweitert werden können. Das zahlt mir kein Vereinsvorstand. Wie geht Ihr damit um? Die wirklich beeindruckende Vielfalt von WP-Plugins … einfach nicht verwenden?

    Ich bin wirklich verwirrt und bitte um Tipps.

    Robin

    • Dieses Thema wurde geändert vor 6 Jahren, 4 Monaten von robin0815.
Ansicht von 1 Antwort (von insgesamt 1)
  • Es ist nicht unser Anliegen, hier über andere Content Management Systeme zu urteilen oder sie direkt mit WordPress zu vergleichen. Jedes OpenSource-Projekt verdient Respekt für die Tatsache, dass sich Menschen finden, die ihre Ideen und Zeit in die Entwicklung stecken und anderen kostenlos zur Verfügung stellen.

    Ich bin kein Sektenmitglied, dass zwanghaft andere überzeugen möchte, dass nur WordPress glücklich macht. Ich benutze aber WordPress gerne für ganz unterschiedliche Projekte und freue mich über die Flexibilität, die WordPress mir bietet und teile gerne mein über die Jahre erworbenes Wissen mit anderen.

    Ich bezweifele, dass du als Einsteiger bereits nach der ersten Installation WordPress und seine Strategie umfänglich bewerten kannst. Wirf doch mal einen Blick in die Darstellung von WordPress und seine Features. WordPress kann „von Hause aus“ bereits sehr viel. Vor allem ist WordPress aber wegen seines klar strukturierten Backend und der vergleichsweise einfachen Bedienung sowie den zahlreichen Schnittstellen (Hooks) beliebt, die es selbst Programmier-Einsteigern ermöglicht, WordPress nach Lust und Laune zu erweitern. Im Web findest du dazu tausende Anleitungen (Tutorials) als Blogbeitrag oder Video.

    Auch wenn WordPress im Laufe der Zeit viele (nützliche) Ergänzungen erhalten hat, bemühen sich die Entwickler, WordPress „clean, lean and mean“ zu halten – sauberer, schlanker und effektiver Code. Wenn du zusätzliche Benutzergruppen anlegen möchtest, kannst du dazu eines der vielen Plugins installieren. Die Funktionalität wird aber niemandem mitgeliefert, der das Bedürfnis gar nicht hat. (Tatsächlich habe ich gestern einen neue Website aufgesetzt, die exakt einen Benutzer hat – wofür sollte ich hier Benutzergruppen aufsetzen?)

    Insgesamt stehen dir aktuell rund 53.000 Plugins kostenlos zur Verfügung. Viele Plugins werden seit Jahren weiterentwickelt und haben sich zu einer komplexen, eigenständigen Software weiterentwickelt. Zusätzliche Features werden mitunter als Premium-Version angeboten, um die Entwicklungskosten zu decken, aber niemand zwingt dich, für irgendwas Geld auszugeben. (Es kann aber durchaus sinnvoll sein, eine Fremdleistug für wenige Euro einzukaufen, statt selbst wochenlang an einer unbefriedigenden Lösung zu werkeln.)

    Wenn du „tausend Bild- und PDF-Dateien“ veröffentlichen – und vor allem: verwalten! – möchtest, ist WordPress vielleicht für dich nicht die optimale Software. Tatsächlich kritisieren viele Anwender die einfach gehaltene Medienverwaltung, auch wenn es hierfür bereits interessante Plugins gibt. Die WordPress-Community hat sicherlich für deine konstruktiven Vorschläge ein offenes Ohr. (Komisch nur, dass z.B. eine Zeitung wie die New York Times mit WordPress so ausgezeichnet auskommt, obwohl die vermutlich etwas mehr Bilder verwenden als dein Verein.)

    Ich kenne inzwischen sehr viele erfolgreiche Vereinswebseiten, die mit sehr kleinem Budget erstellt wurden, das unter Umständen gerade mal fürs Webhosting reicht. Vielleicht probierst du erst einmal ein wenig aus?

Ansicht von 1 Antwort (von insgesamt 1)
  • Das Thema „Strategie für den Einstieg“ ist für neue Antworten geschlossen.