Solche Fragen stellen mir gerne Kunden, die sich über die Konzeption ihrer Website wenig Gedanken gemacht haben und wahllos auf immer mehr neuen Webseiten irgendwelche Inhalte platzieren. Typischerweise wird sich um die Gestaltung mehr Sorgen gemacht als um die Frage, was die Website eigentlich bewirken soll.
Frag dich doch erst einmal, was das Ziel deiner Website ist.
Möchtest du für dein Angebot werben, dann sollte deine Website bei einer vorher definierten Zielgruppe (nein, nicht „für alle“) Bedürfnisse wecken. Singemäß …
- Wieso ist Bouldern spannend?
- Kann ich das auch?
- Ist das echt so günstig?
- Und auch noch viel sicherer, als ich dachte?
- Was konkret muss ich jetzt tun? Antwort: auf unserer Buchungsseite gleich einen Termin buchen!
Möchtest du hingegen einfach nur informieren, weil dir sowieso schon die Leute die Bude einrennen? Es nervt dich aber, 42 mal am Tag am Telefon herunterzubeten „ja, wir haben heute bis 16:00 Uhr offen. nein, Sie können ihren Hund nicht mitbringen. Nein, auch nicht, wenn der eine Kletterausrüstung hat.“
Dann kannst du genau darauf deine Website abstimmen. Die Startseite sollte (das gilt aber eigentlich für alle Websites) bereits Basis-Informationen wie Kontaktdaten und Öffnungszeiten enthalten, übrige Seiten können mehr Informationen auflisten. Dazu könntest du dann die Seitenstruktur so aufbauen, dass bestimmte vordefinierte Zielgruppen (nein, nicht „alle“) sich schnell wiederfinden. „Bouldern für Ältere“, „Bouldern mit Kindern“, …
Wenn du so vorgehst, kommen bereits deine Texte zusammen. Die musst du dann in eine gut strukturierte, übersichtliche Navigation packen und bekommst damit deine ersten Webseiten. Damit die dann nicht so trist aussehen kannst du dir dann überlegen, ob du passende Bilder hast (bei einem Steuerberater oder Anwalt ist das von der Natur der Sache etwas schwieriger, bei Bouldern sollte eher was vorhanden sein) und wie du sie hübsch mit deinem Text verbindest, vielleicht auch im Text Bezug dazu nimmst („wie auf dem Foto links zu sehen ist …“).
Mit dem neuen Block-Editor kannst du Text und Bilder dann auch noch gestalterisch hübsch aufbereiten, wobei auch hier „weniger ist mehr“ gilt – man darf es nicht übertreiben mit den optischen Gimmicks. Alles was sich bewegt ist auch potentiell ablenkend und ein abgelenkter Kunde überlegt es sich kurz vor Abschluss anders.
Die Gestaltung ist also erst die Umsetzung einer Konzeption, während zuerst zielgruppengerechten Inhalten gesammelt, zusammengestrichen und in eine Struktur gebracht werden müssen.