Verwendung der eigenen Domain auf Synology NAS DS918+

Hallo @heusmich und willkommen im Forum,

mit deiner NAS kenne ich mich nicht aus, dazu kann ich wenig sagen. Vielleicht kann ich dir aber trotzdem schon ein wenig weiterhelfen.

Domains sind eigentlich nichts anderes als ein Datenbankeintrag, der einen Namen einer festen IP-Adresse zuweist. Wenn du bei einem Webhoster einen Webhosting-Vertrag mit Inklusiv-Domain abschließt, wird automatisch die IP-Adresse des vom Webhoster zugewiesenen Webserver mit der Domain verknüpft. Der erste Schritt wäre also, herauszufinden ob du im Kundenmenü deines Webhosters die Zuweisung ändern und mit der Domain eine andere IP-Adresse verknüpfen kannst. Diese IP-Adresse muss fest bestehen bleiben.

Einige (wenige) Webhoster bieten auch eine DynDNS, also einen dynamischen Datenbankeintrag für die Domain an. Dabei meldet der Webserver oder dein DSL-Router (z.B. Fritz!Box), dem die Domain zugewiesen werden soll, regelmäßig dem Webhoster die gerade zugewiesene IP-Adresse und dieser passt seinen DNS-Eintrag entsprechend an. Das ist bei privaten Anschlüssen notwendig, weil die meisten DSL-Anbieter täglich eine Zwangstrennung durchführen, um dem Anschluss eine neue IP-Adresse zuzuweisen (und so ein Webhosting vom asynchronen DSL-Anschluss zu verleiden).

Sobald die Domain auf die NAS verweist, solltest du damit auch den Webserver, also auch die WordPress-Installation erreichen. Damit WordPress auch „intern“ mit dieser neuen URL arbeitet, musst du nicht nur unter Einstellungen > Allgemein die Website-URL und WordPress-URL anpassen, sondern anschließend auch noch mit z.B. Better Search Replace in der Datenbank die absoluten URLs ersetzen, die z.B. für Mediendateien genutzt werden. Wenn sich im Menü Einstellungen > Allgemein der Eintrag nicht ändern lässt, liegt das vermutlich daran, dass er bereits an anderer Stelle definiert wurde. Wahrscheinlich findest du in der wp-config.php einen Eintrag wie define( 'WP_SITEURL', 'http://example.com/wordpress' );. Wenn du diesen Eintrag auskommentierst (also // define( 'WP_SITEURL', 'http://example.com/wordpress' );), solltest du auch die Einstellung im WordPress-Backend ändern können. Für den Fall, dass du dich durch einen fehlerhaften Eintrag selber aussperrst, habe ich eine kleine Anleitung geschrieben, die du hier findest: https://pixolin.de/website-und-wordpress-url-korrigieren/.

Bei WordPress hast du die Möglichkeit, die WordPress-Dateien in einem eigenen Verzeichnis abzulegen und die Webseiten trotzdem über die Domain ohne Angabe des Unterverzeichnisses abzurufen. Das wird in der WordPress-Dokumentation Codex als „Giving WordPress it’s own directory“ beschrieben, ich habe es aber auch nochmal hier im Forum auf Deutsch beschrieben. (Eine Kopie findest du hier: https://pixolin.de/wordpress-ohne-unterverzeichnis-aufrufen/) Allerdings müsstest du vorher prüfen, ob die NAS im Web-Stammverzeichnis selber bereits eine index.php abgelegt hat, um z.B. das Menü der NAS aus dem Web abrufen zu können.

Grundsätzlich sollte ein Webhosting über einen privaten DSL-Anschluss nur als Notlösung für wenig frequentierte Webseiten verwendet werden. Die DSL-Verbindung ist asynchron, stellt also für den Download mehr Bandbreite als für den Upload zur Verfügung. Ich würde eher ein „paar Euro fuffzich“ für ein billiges Webhosting mit Inklusivdomain ausgeben und die Festplattenkapazität der NAS für Backups nutzen.

Ich hoffe, das hilft dir schon mal ein wenig weiter.

Warum du keine feste IP-Adresse hast, hatte ich ja schon beschrieben. Wenn du nach DynDNS googlest, findest du sogar Anbieter, bei denen du kostenlos ein Account erhältst. Wieso das ansonsten alles Murks ist, hatte ich aber auch beschrieben.

Wenn sich in deinem Web-Stammverzeichnis bereits eine index.html befindet, solltest du die nicht einfach mit WordPress überschreiben – die andere Webseite wäre dann nicht mehr abrufbar. Du kannst aber sicher einen Virtual Host einrichten, damit Anfragen über die DynDNS-Domain direkt aus dem WordPress-Verzeichnis beantwortet werden.

Deine Frage hat an dieser Stelle aber eigentlich nichts mehr mit WordPress zu tun, sondern mit der Konfiguration des Webservers auf der NAS. Dazu gibt es im Web zahlreiche Tutorials, auch als Video.