Support » Allgemeine Fragen » warum kann man Vorschau Seiten nicht übernehmen?

  • ingelies

    (@ingelies)


    Hallo,

    ich bin als Anfänger eigentlich ziemlich entsetzt und überfordert.
    Da hat man nun WP installiert, hat sich die tollen themes angesehen und ist erst einmal hin und weg.
    Dann sucht man sich ein passendes theme aus, nicht zuletzt auch wegen der tollen Vorschaubilder, die ja fertige Vorlagen zeigen, installiert das dann und erhält – quasi eine leere Seite, die keinerlei Ähnlichkeit mit der Vorlage hat.
    Dann wird man auf der Suche nach Hilfe erschlagen von vielen Fachbegriffen und relativ unlogischen Vorgehensweisen.
    Ich komme nicht voran.

    Eigentlich logisch wäre es doch, wenn man ein theme installiert, dass dann auch der gesamte Aufbau so vorgefunden wird wie im Vorschaubild angezeigt, so dass man nur noch Überschriften und Texte ändern, nicht benötigtes löschen muss usw.

    Wenn ich also z.B. ein theme installiere, das 2 Spalten hat, mit Bildern, Impressum im Footer, sidebar rechts mit mehreren Kategorien und dann nichts von alledem vorfinde und dann auch nicht ansatzweise kapiere, wie ich denn nun zu dem tollen layout komme, das mir schon so schön vor die Nase gehalten wurde, dann kocht der Frust ziemlich hoch.

    Daher meine Frage, ist es so, dass ich nur nicht weiß, wonach ich suchen muss, weil ich die entsprechenden Begriffe nicht kenne?
    Gibst es themes, die das bieten oder plugins oder widges oder wie das Zeugs alles heißt und wie finde ich das?

    • Dieses Thema wurde geändert vor 7 Jahren von ingelies.
    • Dieses Thema wurde geändert vor 7 Jahren von ingelies.
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  • Moderator Bego Mario Garde

    (@pixolin)

    Liebe/r @ingelies,

    weil es schnell gehen sollte, habe ich neulich beim Discounter ein Fertiggericht gekauft. Auf der Packung war eine appetitliche Abbildung des Gerichts, hübsch mit Petersilie und knackigen Radieschen angerichtet, und darunter stand „Serviervorschlag“. Überrascht es dich, wenn ich dir sage, dass das, was nachher auf meinem Teller lag nicht ansatzweise so aussah, wie die Abbildung auf der Verpackung?

    Theme-Verkäufer wollen Umsatz machen und verwenden deshalb für die Demo Fotos vom Profi-Fotografen. So wie ich gerade keine frische Petersilie und auch keine knackigen Radieschen zur Hand hatte, fehlen bei deiner Website vielleicht schon die thematisch, aber auch farblich aufeinander abgestimmten Aufnahmen vom Profi, für die du üblicherweise einen vierstelligen Betrag ausgeben müsstest. Deine Texte sind wahrscheinlich auch nicht auf die Länge von Text-Abschnitten in einem vordefinierten Layout abgestimmt? Hast du zumindest Mitarbeiter-Portraits, die in der Demo so hübsch eingeblendet werden? (Vielleicht hat dein Theme auch gar keinen Abschnitt mit Mitarbeiter-Portraits, dafür aber vielleicht eine Portfolio-Seite mit Sortierung, Preis-Tabellen, Kontakt-Formulare oder andere Gimmicks, die du in dieser Form gar nicht verwenden möchtest?)

    Wenn du dir ein Theme aussuchst, vergiss erstmal die Inhalte, die in der Demo verwendet werden. Frag dich statt dessen, ob das Theme funktionell das unterstützt, was du dir für deine Webseite wünschst.

    Wenn du durch den IKEA läufst, hast du vermutlich auch nicht das dringende Bedürfnis, deine Wohnung exakt wie die 35m²-Musterwohnung einzurichten, sondern du suchst nach der Kommode, dem Tisch und dem Sofa, das deinen Wünschen entspricht und auch in die Nische neben dem Fenster in deiner Wohnung passt.

    WordPress wurde ursprünglich als Blogging-Software konzipiert: Du schreibst wie auf einer Schreibmaschine deinen Text, klickst auf Veröffentlichen und der neue Beitrag wird chronologisch sortiert mit weiteren Beiträgen aufgeführt. Mit mehrspaltigem Layout oder der Platzierung von Inhalten an vordefinierten Plätzen hat das nichts zu tun. Das einzige, was du per Drag & Drop platzieren kannst, sind Widgets. Viele Themes verwenden aus genau diesem Grund Widgets, um auf der Startseite Inhalte ganz gezielt platzieren zu können. Sicher ist das für einen Einsteiger erst mal unlogisch, aber es ist ein möglicher Weg, um Inhalte an einer ganz bestimmten Stelle erscheinen zu lassen.

    Inzwischen gibt es dafür einige andere Methoden, zum Beispiel die Verwendung von so genannten Page Buildern, mit denen du bequem per Drag & Drop Abschnitte mit ein- und mehrspaltigem Layout einfügen kannst. Für viele Anwender ist das zunächst eine erhebliche Erleichterung. Da es aber inzwischen viele verschiedene Page Builder gibt und jeder ein wenig anders funktioniert, legst du dich auf eine Variante fest. Du kannst also später nicht ohne weiteres das Theme wechseln, ohne dein mühsam erstelltes Layout kaputt zu machen. Der Theme-Verkäufer weist übrigens darauf vermutlich nicht hin – sonst wird das nichts mit dem Umsatz.

    Das Problem ist natürlich bekannt und es gibt verschiedene Ansätze, mit denen es Anwendern leichter gemacht werden soll:

    • Die meisten Theme-Entwickler liefern eine ausführliche Dokumentation, in der beschrieben wird, wie die Einrichtung funktioniert – ob also Widgets platziert, Optionsfelder mit Inhalt gefüllt oder Kästchen in einem Page Builder geschoben werden sollen. Vorbildlich macht das z.B. Elma-Studio, die zu jedem Theme gleich ein Video-Tutorial zur Verfügung stellen.
    • Für manche Anwender ist es einfacher, vorhandene Inhalte zu überschreiben. Für diese Nutzer bieten viele Theme-Entwickler eine xml-Datei, mit der über das Menü Werkzeuge > Import die Inhalte und Einstellungen der Demo-Seite importiert werden können. Such einfach mal beim Theme-Verkäufer nach „Demo-Inhalt“.
    • Das neue Theme Twenty Seventeen bindet bereits bei Installation Muster-Inhalte ein. Hier handelt es sich um ein neues Feature, das erst im Dezember 2016 eingeführt wurde und noch längst nicht von allen Theme-Entwicklern umgesetzt wurde.
    • Für dieses Jahr hat die WordPress-Community zwei Schwerpunkte in der Weiterentwicklung von WordPress gesetzt: Der Editor soll künftig auch das Füllen von Textblöcken ermöglichen und der Customizer, mit dem Themes eingerichtet werden, soll benutzerfreundlicher werden.

    Um künftigen Frust zu vermeiden, braucht deine Website etwas konzeptionelle Vorarbeit. Stell dir erst einmal die Frage, wen du gezielt ansprechen möchtest (wenn deine Antwort „jeden“ lautet, hast du hier etwas nicht verstanden) und welche Inhalte dafür am besten geeignet sind.

    • Was möchtest du schreiben?
    • Welche Botschaft möchtest du damit vermitteln?
    • Wie muss deine Webseite strukturiert sein, um diese Inhalte zu vermitteln.
    • Wie muss ein Navigations-Menü aussehen, damit Betrachter schnell an jeden Inhalt kommen?
    • Lädt der Inhalt dazu ein, sich auch weitere Seiten anzuschauen oder springen Betrachter nach kurzer Zeit wieder ab?
    • Mit welchem Layout kann ich den Inhalt auflockern und ansprechend gestalten?
    • Bieten Animationen und Gimmicks einen Mehrwert oder lenkt z.B. die Diaschau vom eigentlichen Inhalt ab?

    Wenn du dich für ein mehrspaltiges Layout mit großformatigen Bildern entscheidest, kannst du anschließend nach einem Theme suchen, dass genau (oder zumindest weitgehend) das Layout umsetzt, das du haben möchtest. Schau dir aber auch an, wie das Theme das Layout umsetzt. Verwendet das Theme einen Page Builder? Kannst du damit umgehen? Ist es wichtig, dass du ggf. später ein anderes Theme nutzen möchtest? Gibt es eine ausführliche, verständliche Dokumentation, am besten in deiner Sprache? Gibt es Demo-Inhalte? Wie lange erhältst du Support? (Andere Nutzer werden dir bei seltener verkauften Themes kaum weiterhelfen können, weil sie erst mal das gleiche Theme kaufen müssten.)

    Decisions, not Options.
    Mantra der WordPress-Entwickler

    Unter den kommerziellen Themes wirst du viele so genannte Multi-Purpose-Themes finden, also Themes die mit sehr vielen Einstellungsmöglichkeiten allen Lebenslagen gerecht werden sollen. Was erst mal schick klingt („extreme Flexibilität, absolute Kontrolle“) bedeutet für einen Einsteiger einen Marathon an Entscheidungen, die eigentlich ein Designer treffen sollte. Ein Theme, dass dir eine Einstellung für Schrift-Laufweite und -schnitt ermöglicht, setzt voraus, dass du über tiefgreifende typografische Kenntnisse verfügst. Jede Einstellung wird in der Datenbank abgelegt und jedesmal, wenn eine Webseite abgerufen wird, müssen alle Einstellungen erst wieder aus der Datenbank abgerufen und entsprechend umgesetzt werden. Das geht sogar erstaunlich gut, dauert aber einfach und macht deine Webseiten langsam. Es sei denn, du kennst dich als erfahrener Nutzer soweit aus, dass du die Abfragen mit Cache-Plugins abfangen kannst. Für die Standard-Themes („Twenty …“) gilt deshalb das oben genannte Mantra „Entscheidungen statt Einstellungsmöglichkeiten“. Die WordPress-Core-Entwickler müssen aber auch nichts verkaufen.

    Dir als Einsteiger möchte ich raten, erst einmal ein Standard-Theme zu verwenden. Die sind äußerst robust programmiert und bieten immer noch einige Einstellungsmöglichkeiten, mit denen du deiner Website ein individuelles Aussehen geben kannst. Bei Fragen kannst du dich an das Support-Forum hier wenden.
    Frag dich, ob du wirklich ein Bilder-Karussell brauchst. Wenn du mehr Layout-Features (z.B. mehrspaltigen Satz) einsetzen willst und dir Plugins (z.B. Shortcodes Ultimate) nicht mehr reichen, such dir vor allem einen guten Anbieter, der seine Themes gut dokumentiert und vielleicht für das Theme ein eigenes Support-Forum anbietet, am besten in deiner Sprache.
    Wenn du dich für ein Theme entschieden hast, setz einen lokalen Webserver auf, mit dem du die Einstellungen in Ruhe testen kannst. Mach dir Gedanken über Struktur und Navigation, bevor du anfängst, Seiten und Beiträge zu erstellen. Lies dir die Dokumentation erstmal komplett durch, um einen Überblick zu bekommen. Mach dir Notizen. Mach Pausen. Wenn dann noch Frust entsteht, lächele und denk daran, dass es anderen vermutlich ähnlich geht.

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