• Gelöst wptestit

    (@wptestit)


    Hallo,

    rein vorsorglich: Ich möchte nicht, dass sich hier jemand bei meiner nachstehenden Frage auf den Schlips getreten fühlt:

    Sehe ich das richtig, dass bei einem der weltweit populärsten Bloggingsysteme nach wie vor beim „Letzte Beiträge Widget“ keine Beitragskategorie festgelegt werden kann und man dies mit einem zusätzlichen Plugin (Bspw. https://de.wordpress.org/plugins/category-posts/) umschiffen muss?

    Falls das so sein sollte: Weiß jemand, warum solch eine rudimentäre Funktionalität immer noch nicht im WP-Core realisiert wurde?

    Danke im voraus und viele Grüße
    wptestit

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  • Hallo,
    du kannst zumindest mit einem kleinen Codeschnipsel in der functions.php bestimmte Kategorien ausschließen, siehe z. B. hier.
    Viele Grüße
    Hans-Gerd

    Moderator Bego Mario Garde

    (@pixolin)

    Moderator (nicht mehr aktiv)

    Sehe ich das richtig, dass bei einem der weltweit populärsten Bloggingsysteme nach wie vor beim „Letzte Beiträge Widget“ keine Beitragskategorie festgelegt werden kann …

    Seh ich auch so. Das Widget Neueste Beiträge bietet nur Einstellungsmöglichkeiten für einen Titel, die Anzeige eines Veröffentlichungsdatums der neuesten Beiträge und die Anzahl der Beiträge, die angezeigt werden sollen:

    Screenshot Einstellungen

    Falls das so sein sollte: Weiß jemand, warum solch eine rudimentäre Funktionalität immer noch nicht im WP-Core realisiert wurde?

    Da könnten wir uns jetzt drüber unterhalten, was „rudimentär“ ist.

    In https://de.wordpress.org/about/philosophy/ wird beschrieben, was die Idee hinter WordPress ist und wie es entwickelt wird. Darin findest du diesen Abschnitt:

    Viele Endanwender von WordPress sind nicht technisch versiert. Sie wissen weder, was AJAX ist, noch kümmern sie sich darum, welche Version von PHP sie verwenden. Der durchschnittliche WordPress-Benutzer möchte einfach ohne Probleme oder Unterbrechungen schreiben können. Dies sind die Benutzer, für die das WordPress-Core-Team die Software entwickelt, da sie letztendlich diejenigen sind, die die meiste Zeit damit verbringen werden, die Software für das zu verwenden, wofür sie geschaffen wurde.

    Jetzt kannst du gerne argumentieren, dass es aber doch vielen AnwenderInnen nutzen würde, noch die eine oder andere („rudimentäre“) Option einzubauen. Darauf geht der Text im nächsten Absatz ein:

    Bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt das WordPress-Core-Team zuerst die Anwender. Ein gutes Beispiel dafür sind die Software-Optionen. Jedes Mal, wenn man einem Benutzer eine Option bietet, muss er eine Entscheidung treffen. Wenn ein Benutzer diese Option nicht berücksichtigt oder sie nicht versteht, führt dies letztlich zu Frustration. Bei der Entwicklung ist das WordPress-Core-Team manchmal der Meinung, dass die Bereitstellung von Optionen für Alles eine gute Sache ist – man kann nie zu viele Möglichkeiten haben, richtig? Letztendlich sind diese Entscheidungen aber technische Entscheidungen, an denen der durchschnittliche Endverbraucher kein Interesse hat. Es ist die Pflicht der Entwickler, kluge Designentscheidungen zu treffen und zu vermeiden, dass die Endanwender das Gewicht der technischen Entscheidungen tragen müssen.

    Kurz gefasst: Der WordPress-Core ist „so konzipiert, dass er schlank und schnell ist und das wird auch immer so bleiben“. Wer mehr Funktionalität möchte, soll bitte eine Erweiterung installieren – und dazu hast du ja bereits etwas passendes gefunden.

    Oft wird (mit drohendem Unterton und erhobenen Zeigefinger) darauf hingewiesen, dass „mehr Plugins deine Webseiten langsam machen“. Hier ist aber eine differenziertere Betrachtung sinnvoll. Zum einen gibt es sehr schlanke Plugins, die nur aus einer einzigen Zeile ausführbarem Code bestehen, zum anderen unglaublich komplexe Plugins, die WordPress tatsächlich um sehr viel zusätzliche Funktionen erweitern und damit auch mehr Arbeitsspeicher benötigen und durch zusätzliche Datenbankabfragen die Performance drücken. Außerdem spielt auch noch eine Rolle, ob Plugins nur im Backend Funktionen ausführen und damit für die Darstellung im Frontend unerheblich sind. Sicherlich leidet die Performance durch die Registrierung von dutzenden Plugins (ich habe auch schon Webseiten gesehen, bei denen über 70 Plugins installiert und aktiviert waren) und grundsätzlich sollte bei jedem Plugin abgewogen werden, ob es tatsächlich notwendig ist, aber so pauschal lässt sich die Aussage nicht bestätigen, dass mehr Plugins die Performance ruinieren. „Soviel wie nötig“ ist das richtige Maß.

    Noch ein Nachtrag: Was mich bei der Verwendung von Plugins eigentlich viel mehr stört, ist die technische Schuld, also „der zusätzlichen Aufwand, den man für Änderungen und Erweiterungen“ aufbringen muss. Jedes Plugin, das du installierst, fügt mehr Komplexität hinzu (auch hier wieder in sehr unterschiedlichem Grad), kann eine potentielle Schwachstelle in der Sicherheit der Website bedeutet, zu Konflikten mit anderen Plugins führen und muss mehr oder weniger oft aktualisiert werden. Bei einem Zweizeiler, der dem Widget „Neueste Beiträge“ eine Option zur Auswahl von Kategorien mitgibt, würde ich das aber vernachlässigen.

    • Diese Antwort wurde vor 4 Jahren, 12 Monaten von Bego Mario Garde geändert. Grund: Nachtrag
    Thread-Starter wptestit

    (@wptestit)

    Herzlichen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen!

    Allerdings kann man natürlich als Entwickler unter dem Deckmantel einer sog. „Philosophy“ vieles weg“erklären“.

    Im Zusammenhang mit einem Bloggingsystem, das in hohem Maße auf dem Verfassen von Beiträgen und Zueisung derselben zu einer oder mehreren Kategorien basiert, sehe ich die Sache allerdings etwas anders: Hier widerspricht nach meinem Dafürhalten ein „Letzte Beiträge“-Widget dem Prinzip dem softwareergonomischen Prinzip der Erwartungskonformität, wenn die Beiträge nicht in dem Widget kategoriespezifisch gefiltert werden können.

    Insofern wäre aus o. a. Gründen eine solche Funktionalität für mich auch im Core zu implementieren. Ich finde es allerdings interessant, auf diese Weise step-by-step auch die Unterschiede zum Konzept von Joomla zu entdecken. 🙂

    Viele Grüße
    wptestit

    Moderator Bego Mario Garde

    (@pixolin)

    Moderator (nicht mehr aktiv)

    Du kannst deine Ansichten ja mal in einem Bug-Ticket schildern, auch wenn ich da wenig Aussicht auf Erfolg sehe.

    Da die Frage hinreichend beantwortet wurde und das Support-Forum die falsche Stelle für Grundsatzdiskussionen ist, setze ich den Status des Threads auf „gelöst“ und schließe den Thread.

    Hallo,
    WordPress bietet so viele Möglichkeiten, so dass viele Funktionalitäten mehr oder weniger einfach implementiert werden können, siehe meinen Hinweis auf die Option, das Widget wunschgemäß zu ändern.
    Viele Grüße
    Hans-Gerd

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Das Thema „Widget mit Beiträgen aus bestimmter Kategorie …“ ist für neue Antworten geschlossen.