Dazu ein wenig Theorie:
Du registrierst bei einem Registrar (das kann, muss aber nicht der Webhoster sein) eine Domain und hinterlegst beim Registrar, welche IP-Adresse mit der Domain verknüft werden soll. Dieser Eintrag wird weltweit an Domain Name Server (DNS) weitergegeben, die alle notieren „wenn Domain XY aufgerufen wird, bitte den Computer mit der IP-Adresse … ansprechen“.
Beim Webhoster, der den Computer mit der IP-Adresse betreibt, läuft ein Webserver. In den Servereinstellungen steht umgangssprachlich ausgedrückt „wenn jemand für Domain XY kommt, schau bitte in das Web-Verzeichnis /var/www/kunde4711/htdocs
. Die Verknüpfung von Domain und Verzeichnis kannst du meistens im Kundenmenü des Webhosters eintragen. Hast du die Domain beim Webhoster mitbestellt, geschieht das alles automatisch.
So, nun hast du ein Web-Verzeichnis, mit dem deine Domain verbunden ist. Du hast jetzt die Möglichkeit, beim Webhoster per 1-Click-Installation WordPress zu installieren. Was dabei passiert: Der Webhoster kopiert mit einem kleinen Programm die WordPress-Dateien entweder in dein Web-Stammverzeichnis oder ändert die Zuweisund des Web-Stammverzeichnis so, dass es auf die WordPress-Dateien zeigt.
Jetzt möchtest du WordPress erst mal löschen. Kein Problem: du greifst mit einem FTP-Programm auf den Webserver zu, suchst nach Dateien wie der wp-config.php
und kannst hier erst einmal eine neue Datei index.html
anlegen. In die schreibst du
<html>
<head>
<title>Wartungsarbeiten</title>
<meta name="robots" content="none" />
</head>
<body>
<h1>Dringende Wartungsarbeiten</h1>
<p>Unsere neuen Webseiten werden viel schöner.<br>
Kommen Sie bitte demnächst nochmal vorbei.</p>
<p>Hans Mustermann, Schlossallee 7, 12345 Losstadt, Tel. 0234/5678</p>
</body>
</html>
Wenn du nun https://example.com/index.html
(natürlich mit deiner Domain) im Browser aufrufst, solltest du den Wartungshinweis sehen. (Falls nicht, hast du die Datei im falschen Verzeichnis gespeichert.) Sobald der Wartungshinweis angezeigt wird, kannst du alle anderen Dateien (ggf. nach einem Backup?) vom Webserver löschen. Ob du die Datenbank ebenfalls schon löschst, bleibt dir überlassen – ohne die Skripte, die du gerade gelöscht hast, kommt auch niemand an die Daten heran. Aber löschen ist sicherlich die sauberere Lösung.
Deine Domain ist ganz unabhängig von den Dateien auf deinem Webserver und du kannst sie auch jederzeit einem anderen Webserver eines anderen Webhoster zuweisen, wenn das mal nötig sein sollte.