Support » Allgemeine Fragen » WordPress Ombudsmann und Reklamationsansprüche

  • Gelöst milenaberneadmin

    (@milenaberneadmin)


    Als Reiseveranstalter bin ich mit meinem Umzug von Voog zu WordPress im Jahr 2016 an einen sehr schlechten Entwickler gekommen, der bis heute überzeugt ist, daß das Salient Theme für einen Reiseveranstalter die richtige Wahl ist. Ich bin damals finanziell in Vorleistung gegangen, habe wochenlang auf den vollständigen Umzug meiner alten Seite in WordPress gewartet, habe im Rahmen des Umzugs und der Kooperation nie irgendwelche Nutzungsrechte nicht am Theme noch an Fotos bekommen und bis heute spüre ich die Auswirkungen dieser Fehlentscheidung. Ich habe damals die Zusammenarbeit abgebrochen und dann nochmal sehr viel Geld für die Schadensminimierung gezahlt, so daß die Webseite zumindest so gut ist wie der heutige Stand.

    Ich bin so schlecht beraten worden. Weder die Notwendigkeit von Yoast als SEO Tool, noch die unbedingte Minimierung der Bildgrößen spielten irgendeine Rolle. Ich hatte keine funktionierenden Preistabellen und wäre damals binnen Wochen pleite gegangen. Die Beratung war inkonsequent und mit meinem heutigen Wissen über WordPress schon fast makaber.

    Ich habe zwar damals mein Geld zurückgefordert, aber bin nie anwaltliche Schritte gegangen. Darum meine Frage, ob es auch in puncto WordPress einen Ombudsmann gibt ? Verjähren Schadenersatzansprüche nach einer bestimmten Zeit ? Kann man das Unternehmen WordPress entsprechend melden ? Hat WordPress ein Tracking Tool mit dem man die Arbeit verschiedener Entwickler nachvollziehen kann, so daß man weiß wer was gemacht hat ?

    Die Seite, für die ich Hilfe brauche: [Anmelden, um den Link zu sehen]

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  • Wow, da ist wohl einiges schief gegangen.

    Hier im Supportforum helfen WordPress-AnwenderInnen anderen NutzerInnen unentgeltlich in ihrer freien Zeit bei Anwendungsfragen. Wir sind (mit Ausnahmen) keine Juristen und beantworten hier auch keine juristischen Fragen. Wir sind auch keine Angestellten einer „Firma“ WordPress, sondern „nur“ engagierte NutzerInnen, die gerne anderen helfen möchten.

    WordPress ist ein OpenSource-Projekt, an dem sich weltweit tausende Entwickler (zu einem großen Teil ehrenamtlich) beteiligen, um der Allgemeinheit die Software WordPress kostenlos, aber ohne Gewährleistungs- und sonstige Ansprüche „so wie sie ist“ zur Verfügung zu stellen. Nach deutschem Recht darf sich (nach meiner laienhaften Einschätzung) jeder Webentwickler nennen und die Software WordPress dabei auch für kommerzielle Zwecke einsetzen. Deshalb alleine wird die gemeinnützige WordPress Foundation, die sich um die Förderung des Softwareprojekts bemüht, keinen Ombudsmann stellen.

    Deine geschilderten Mängel können wir hier nicht überprüfen und wir kennen nicht einmal die Vertragsinhalte im Detail. Suchmaschinenoptimierung ist nicht zwingend Vertragsbestandteil für die Erstellung einer Website und selbst dann gibt es keine Verpflichtung, das (sicherlich sehr leistungsfähige) SEO-Plugin Yoast einzusetzen. Ich kenne eigentlich auch keine Verträge, bei denen das Honorar des Webentwicklers vom wirtschaftlichen Erfolg einer Website abhängt.

    Welche rechtlichen Schritte möglich sind, ob tatsächlich (handwerkliche) Mängel vorliegen, wann Ansprüche verjähren und welches Verhalten nun sinnvoll ist, kann ein Rechtsanwalt beurteilen – wir hier nicht. (Mir sind allerdings vom Hörensagen Fälle bekannt, in denen sich schlecht informierte Anwälte mit rechtlichen Forderungen an die WordPress-Foundation wenden und dabei scheinbar übersehen, dass abgesehen von der OpenSource-Lizenz General Public License kein „Vertragsverhältnis mit WordPress“ besteht.)

    Thread-Starter milenaberneadmin

    (@milenaberneadmin)

    Vielen Dank für die Antwort. Das bedeutet in einem Open Source der mehrheitlich ehrenamtlich ist, aber viele Entwickler hat die kommerziell arbeiten, es keine Qualitätsmerkmale bzw. Standards gibt, welche Mindestanforderungen eine WordPress Webseite erfüllen muss, wenn sie entwickelt wird. Dies wiederum bringt niemanden in die Haftung, der sich WordPress Webentwickler nennt.

    Ich kann daher nur jedem Selbständigen raten, der vorhat in WordPress zu wechseln jede Funktionalität die auf der Webseite bestehen soll inkl. der Nutzung und Bearbeitung von Bildern vertraglich festlegen zu lassen, ebenso wie die Übertragung von Nutzungsrechten von Themes, die in WordPress käuflich erworben werden. Genauso wichtig ist das ein mindestens kostenfreies SEO Tool Bestandteil des Dashboards ist.Zu einem Angebot würde ich mir nicht nur eine Demoversion eines Themes zeigen lassen, sondern bis zu Kontaktformularen die ausgearbeiteten Entwürfe sehen wollen, deren Tools auf der Webseite Anwendung finden. Bezahlt auch keine hohen Gebühren, noch bevor die Entwickler die Arbeit beginnt, sondern legt Zahlungsvereinbarungen vorher vertraglich fest. Informiert Euch vorher über Themen wie Ladezeiten und Bildminimierung. Denn Ihr könnt nicht davon ausgehen, daß der WordPress Entwickler dies im Blick hat.

    Es gibt kein Backup von WordPress wenn ein Entwickler wie in meinem Fall nicht ordentlich mit den Tools arbeitet. Niemand kann dafür belangt werden.

    Last but not least, wenn man eine Webseite mit WordPress in Auftrag gibt, dann wünscht man sich das sie wirtschaftlich erfolgreich ist oder zumindest die Voraussetzungen erfüllt, daß sie es sein kann. Das ist jedenfalls meine Meinung.

    Noch eine Frage in die Community, welches Theme in WordPress würdet Ihr touristischen Unternehmen empfehlen, die ein Preis-und Buchungssystem brauchen ? Es gibt darüber viele Informationen, aber vielleicht hat jemand von Euch Erfahrungen damit gemacht ?

    Genauso wichtig ist das ein mindestens kostenfreies SEO Tool Bestandteil des Dashboards ist.

    Die Aussage stimmt so nicht. SEO-Plugins sind (wie im Übrigen alle Plugins) Erweiterungen für WordPress. WordPress ist selber nicht „suchmaschinenunfreundlich“.

    Zu einem Angebot würde ich mir nicht nur eine Demoversion eines Themes zeigen lassen, sondern bis zu Kontaktformularen die ausgearbeiteten Entwürfe sehen wollen, deren Tools auf der Webseite Anwendung finden.

    Ich würde auch fragen, was genau umgesetzt wird und wie das aussehen wird. Wie weit das dann aber bereits vor Vertragsabschluss ausgearbeitet wird und der Kunde sich dann ggf. doch für einen anderen Anbieter entscheidet und der Webentwickler die Vorarbeiten umsonst gemacht hat, muss sicher jeder im Einzelfall selbst abwägen.

    Bezahlt auch keine hohen Gebühren, noch bevor die Entwickler die Arbeit beginnt, sondern legt Zahlungsvereinbarungen vorher vertraglich fest.

    Ein angemessener Vorschuss ist nicht branchenunüblich, da es auch unseriöse Auftraggeber gibt, die sich plötzlich an Vertragsvereinbarungen nicht mehr so recht erinnern wollen und weigern, Leistungen abzunehmen.

    Kaufmännische Verhaltensregeln gelten auch bei Abschluss eines Vertrags für die Entwicklung einer Website.

    Informiert Euch vorher über Themen wie Ladezeiten und Bildminimierung.

    Korrekt. Seriöse Webentwickler werden dir das alles in einem Vorgespräch gerne beantworten.

    Es gibt kein Backup [gemeint ist wohl „Rückendeckung“] von WordPress wenn ein Entwickler wie in meinem Fall nicht ordentlich mit den Tools arbeitet. Niemand kann dafür belangt werden.

    Ersetz doch mal WordPress mit … Pythagoras. Jeder Handwerker darf die mathematischen Formeln von Pythagoras anwenden, sie werden ihm kostenlos und so wie sie sind, zur Verfügung gestellt. Wenn dann das Bauwerk nachher krumm und schief steht, verklagst du auch nicht … Pythagoras? Nein, Pythagoras gibt dir keine Rückendeckung, wenn ein Handwerker nicht ordentlich arbeitet. Niemand kann dafür belangt werden … außer dem Handwerker und dem, der das in Auftrag gegeben hat. Wer würde jetzt behaupten, dass die mathematischen Formeln von Pythagoras Käse sind? Und überhaupt … der Handwerker konnte gar nicht rechnen … 😉

    … wenn man eine Webseite mit WordPress in Auftrag gibt, dann wünscht man sich das sie wirtschaftlich erfolgreich ist …

    Wenn du einen Webentwickler beauftragst, eine Website für „Sonnencreme für Hamster und Meerschweinchen“ zu erstellen, kann dir der Webentwickler sagen, wo du Bilder herbekommst ohne viel Geld für Lizenzgebühren zu zahlen, er wird dir sagen, wieviel Seiten sinnvoll sind, wie du Blogbeiträge einfügst, wo das Impressum und die Datenschutzerklärung hingehört … aber mach ihn dann doch bitte nicht dafür verantwortlich, dass „Sonnencreme für Hamster und Meerschweinchen“ eine bescheidene Geschäftsidee ist und höchstwahrscheinlich nicht einmal die Kosten einbringen wird, die für die Entwicklung der Website entstehen. Ist da jetzt WordPress schuld? Lag’s daran, dass kein SEO-Plugin verwendet wurde?

    Noch eine Frage in die Community, welches Theme in WordPress würdet Ihr touristischen Unternehmen empfehlen, die ein Preis-und Buchungssystem brauchen ?

    Diese Frage lässt sich nicht pauschal mit „nimm XY, das ist immer gut“ beantworten. Du beschwerst dich doch gerade, dass dein Webentwickler viele Dinge nicht berücksichtigt hat und möchtest nun eine pauschale Empfehlung ohne Zielgruppen-Vorgabe, Aussagen zu Inhalt und Umfang, Geschäftsmodell …?

    Thread-Starter milenaberneadmin

    (@milenaberneadmin)

    Pythagoras, Hamster – Du scheinst mit allem was Du sagst, prinzipiell recht zu haben. Deine Belehrungen ernüchtern eher als das sie helfen, aber belassen wir es dabei. Wie heisst es so schön – Leben ist lebenslanges Lernen.

    Ich habe mich (übrigens in meiner freien Zeit) mit deinen Fragen auseinandergesetzt und versucht, sie so gut wie möglich zu beantworten. Vielleicht waren die Beispiele mit „Pythagoras“ und der Website für „Sonnencreme für Hamster und Meerschweinchen“ nicht ideal – Sorry.

    Schade, dass meine Antworten bei dir als Belehrung angekommen sind.
    Das war nicht meine Absicht.

    Thread-Starter milenaberneadmin

    (@milenaberneadmin)

    Für mich ist WordPress wie ein Bollwerk aus Kompetenz und Inkompetenz, und es ist schwer jemanden zu finden, der seine Arbeit transparent und gut macht. Gibt es Richtlinien, Qualitätsstandards, Zahlungsziele – etwas woran man sich orientieren kann.

    Ehrenamtlich ist das Eine, und ich schätze Dein Engagement sehr! Aber Fakt ist das viele Webentwickler mit dem Bau von Webseiten Geld verdienen.

    Vielleicht war Dein Beispiel mit den Handwerkern insofern gar nicht schlecht als das es für diese Arbeit DIN Normen gibt oder Gutachten erstellt werden können, und man auf dem Weg wenigstens versuchen kann, im Falle einer schlechten Arbeit einen Mangel anerkannt zu bekommen.

    Vor zwei Jahren habe ich mit einem weiteren Webentwickler 6 Monate gebraucht, um all die Probleme mit dem vermeintlich passendsten Salient Theme, das mir anfangs verkauft wurde in den Griff zu bekommen. Die Webseite wurde damit doppelt so teuer. Ich hätte gerne all das Geld zurückverlangt. Ich habe bis jetzt keinen einzigen Webentwickler getroffen, der mir attestiert hat das Salient eine gute Wahl war. Es sieht schön aus. Ich war damals super begeistert und habe mich wahnsinnig auf die Kooperation gefreut. Aber für Touristiker ist das wie ein Haus zu haben, das auf dem falschen Fundament steht. Und es fällt einem immer wieder auf die Füße wenn man versucht, etwas zu verbessern. Dann sagt nämlich ein neuer Webentwickler, was das denn für ein schlechtes Fundament ist.

    Ich bin nicht furchtbar verzweifelt, habe ein tolles Business, super Kunden. Aber wenn ich damals den richtigen Webentwickler getroffen hätte, dann hätte mir das wahnsinnig viele Arbeitsstunden und Geld erspart. Diese Gerechtigkeit nicht zu bekommen, ist das Schwerste.

    Aber aus Fehlern lernt man, und sie machen einen hoffentlich immer etwas stärker und besser in den Entscheidungen. Und vielleicht tut sich in meinem WordPress Universum in Zukunft etwas Gutes, und meine Kunden bekommen die perfekte User Experience und eine großartige Reise startet schon auf meiner Seite. Ich werde auf jeden Fall weiter nach Lösungen suchen, und ich bin super optimistisch das sich Möglichkeiten auftun werden. Schließlich gibt es Leute wie Dich, die mit viel Engagement das Bollwerk WordPress voranbringen.

    … es ist schwer jemanden zu finden, der seine Arbeit transparent und gut macht

    Das stimmt und darüber haben wir in der Community auch schon diskutiert, etwa ob sich das über ein Job-Portal der Community verbessern lässt. Das Thema ist aber äußerst komplex: Es ist nicht Ziel einer Community, einzelne Entwickler zu bewerben und andere zu diskreditieren und es gibt viele Fragen, zum Beispiel wer Betreiber ist, wer die Kosten trägt, wie Feedback gegeben werden kann … und vieles mehr.

    Allerdings glaube ich auch, dass du weiterhin ein diffuses Bild davon hast, was „das Bollwerk WordPress“ ist. Würdest du erwarten, dass Microsoft einen Ombudsmann stellt, der bei schlechter Büroarbeit mit Microsoft Office eingeschaltet werden kann? Wieso machst du (zumindest klingt es so für mich) die Software WordPress für die Leistungen einzelner Webentwickler verantwortlich? Du ärgerst dich (gut nachvollziehbar) über eine schlechte handwerkliche Leistung, beschwerst dich aber über das Werkzeug.

    … um all die Probleme mit dem vermeintlich passendsten […] Theme, das mir anfangs verkauft wurde in den Griff zu bekommen. Die Webseite wurde damit doppelt so teuer.

    Das ist sicher unglücklich gelaufen. Ich weiß, dass es „Webentwickler“ gibt, die eigentlich nichts weiter tun, als gekaufte Themes mit kräftigem Aufschlag bei Kunden zu installieren und einzurichten, aber gar nicht im Detail wissen, wie das Theme funktioniert. Als Rechtfertigung wird dann angeführt, die Website hätte ja auch „wenig gekostet“. Du hast die schmerzhafte Erfahrung gemacht, dass die Auswahl eines falschen Themes viel Geld kosten kann. Ich verstehe, dass das ärgerlich ist. Nur kann die WordPress-Community nichts dafür.

    Dann sagt nämlich ein neuer Webentwickler, was das denn für ein schlechtes Fundament ist.

    Ich bin mit solchen Aussagen immer sehr zurückhaltend, weil ich die Ausgangssituation nicht kenne. Manchmal muss es eine „Quick and dirty“-Lösung sein, schnell und billig (nicht preiswert, sondern billig) und wenn genau das geliefert wurde, ist eine spätere Kritik eigentlich unangebracht.

    Ein Beispiel: Wir diskutieren seit Jahren den Einsatz von Page Buildern, mit denen zwar rasch optisch ansprechende Layouts umgesetzt werden können, deren HTML-Code aber häufig gruselig aussieht, die für eine fürchterliche Performance der Website sorgen und einen späteren Theme-Wechsel erheblich erschweren. Wenn ein Kunde aber den Auftrag gibt „Performance ist mir bei den fünf Besuchern am Tag im Moment egal, ich habe kein Budget für die Erstellung eine individuelles Theme und in einem Jahr machen wir sowieso etwas komplett Neues“, ist der Page Builder vermutlich die beste (Übergangs-)Lösung.

    Es gibt aber sicherlich (besonders bei kommerziell angebotenen Themes) auch Themes, die einfach schlecht programmiert sind und ich verstehe, dass das für einen Auftraggeber nicht einzuschätzen ist. Was schlägst du vor? Wie könnte das verbessert werden?

    Thread-Starter milenaberneadmin

    (@milenaberneadmin)

    Ladezeiten von Webseiten sollten eine Obergrenze haben, die beim WordPress Seitenaufbau erreicht werden muß. Das nutzt dem Kunden, der Seitenperformance und dem Internet allgemein.

    Branchenübliche Zahlungsziele beim WordPress Webseitenbau sollten öffentlich gemacht werden, damit sich Kunden, daran orientieren können.

    Es sollte einen Zertifizierungsprozess für Webentwickler geben, die WordPress Webseiten bauen. Ein bestimmter Wissensschatz sollte Voraussetzung sein, sowohl was Themes angeht, Bausteine als auch die Implementierung von SEO Regeln (H1, H2, Focus Keyword, Alt Attributes).Wordpress Seiten zu programmieren, sollte ein Ausbildungsformat haben, z.B. IHK anerkannt. Regelmäßige Weiterbildung gehört dazu.

    Ein SEO Tool (z.B. Yoast) für den Kunden muss Bestandteil jedes Angebotes / WordPress Paketes sein. Das heisst nicht das der Webentwickler sich jedes Keyword überlegt. Das liegt in der Verantwortung des Kunden.

    Zeitliche Abläufe müssen bindend Bestandteil eines Angebotes für den Webseitenbau sein. Hält der Webentwickler den zeitlichen Rahmen nicht ein, kommt er in Verzug. Ein Mängel kann angezeigt werden.

    Es gibt beispielsweise ein Reiserecht. Warum gibt es kein WordPress Recht ?

    Wenn ein Kaufvertrag geschlossen wird, müssen Child Theme Schlüssel dem Kunden zugänglich gemacht werden ebenso wie Nutzungsrechte von Bildern. Es muss dem Kunden gegenüber schriftlich Klarheit bestehen, was in WordPress kommerziell erworben wird und was frei im Netz erhältlich ist.

    Es sollte die Möglichkeit geben, Mängel anzuzeigen. Es sollte eine zweite, unabhängige Meinung (Gutachter) zulässig sein, wenn es um Schadenersatzansprüche geht.

    Das wären meine ersten ungeordneten Ideen. Einiges ist provokativ bzw. naiv.

    Ich glaube das es sehr, sehr helfen würde wenn Webentwickler eine gemeinsame Qualitätsagenda auf die Beine stellen für alle Enduser, die ihre WordPress Webseite in Auftrag geben.

    Für heute muss ich mich erstmal ausklinken, aber es gibt bestimmt noch viel Stoff für Veränderungen in die gute Richtung.

    Hallo @milenaberneadmin

    ich arbeite selbst als Webdesigner und setze dabei oftmals WordPress als „Unterbau“ für die Webseiten ein.

    Dass Webdesigner zertifiziert werden sollten, da gibt es sogar z.B. Zertifikate von Webmasters Europe, für die sich jeder qualifizieren kann, das entsprechende Wissen vorausgesetzt. Ansonsten gibt es immernoch die klassische Ausbildung zum Mediengestalter (die ich genossen habe) und verschiedene Möglichkeiten, Webdesign zu studieren. All das gilt dann aber nur bis heute, das Web entwickelt sich kontinuierlich weiter, irgendwelche Zertifizierungen sagen also Null darüber aus, ob man sich weiterbildet.

    Letzten Endes bin ich selbst dafür verantwortlich, was ich meinem Kunden am Ende als Endprodukt übergebe. Genauso wie der Kunde (eigentlich) dafür verantwortlich sein sollte, wen er mit der Entwicklung seiner Webseite beauftragt. Dafür gibt es verschiedene Bewertungsportale, auch Freelancer-Portale wie freelancer.de, twago etc. bieten die Möglichkeit an, die Auftraggeber wie Auftragnehmer zu bewerten.
    Normalerweise stehen z.B. in meinen Verträgen auch die Leistungen, die der Kunde erbringen muss genauso wie die Leistungen, die ich erbringe. Dafür allerdings die WordPress Foundation, Automattic oder sonst wen zu involvieren würde mich ehrlich gesagt stören. Allein schon aufgrund der Vertragsfreiheit.

    Deswegen würde es mich auch stören, in ein Korsett gezwungen zu werden, gewisse Plugins (die wie im Fall von Yoast noch nicht mal von der WordPress-Foundation entwickelt werden, sondern von einer unabhängigen Firma) nutzen zu müssen. Für (fast) jedes Plugin gibt es zig Alternativen, warum also den einen Entwickler dem anderen vorziehen? Funktioniert vielleicht in Nord-Korea, hier haben wir zum Glück… und da ist das Wort wieder… Vertragsfreiheit.

    Das heisst aber nicht, dass die Kollegen meiner Zunft nicht gewisse Vorgaben berücksichtigen müssen. Als allererstes gilt das, was im Vertrag steht. Bei meinen Verträgen also beispielsweise u.a. was über Technik (CMS, HTML/CSS) Inhalte (und von wem diese kommen!), welches Theme, welche Optimierungen von mir geleistet werden müssen. Dazu kommen Lasten- und Pflichtenheft. Am Ende bin ich sogar gesetzlich dazu verpflichtet, dass das Werk den gesetzlichen Anforderungen entspricht… also DSGVO, aber auch technische Standards usw. Bis auf die rechtlichen Verpflichtungen verhandele ich das allerdings alles vorher mit meinen Kunden, sage ihnen, dass die und die Leistung den Betrag X kostet oder ich vereinbare einen Stundenlohn zum Preis Y… Vertragsfreiheit halt.

    Gibt es objektive Mängel, also Sachen, die konträr zum Vertrag, zum Lasten- oder Pflichtenheft sind, muss ich diese nachbessern. Ist die Seite nicht SEO- oder PageSpeed-optimiert, stand davon aber nichts im Angebot oder Vertrag… optimiere ich sie, gegen Aufpreis.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahren, 5 Monaten von cyberdogdesigns.
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