Es gibt drei Varianten, WordPress zu installieren.
Bei der ersten kopierst du die WordPress-Dateien in das Web-Stammverzeichnis, rufst deine Domain im Browser auf und startest die Installation. Die Website ist dann über die URL mit deiner Domain ohne weitere Angabe eines Unterverzeichnisses erreichbar.
Bei der zweiten Variante installierst du WordPress in ein eigenes Verzeichnis. Diese Art der Installation wird in der WordPress-Dokumentation als „Giving WordPress Its Own Directory“ bezeichnet. Der Unterschied ist, dass du die Dateien nicht in das Web-Stammverzeichnis, sondern ein Unterverzeichnis davon installierst – in deinem Fall ist das wp1.
Wenn du nun möchtest, dass deine Website wie bei der ersten Variante bei Aufruf der Domain ohne Unterverzeichnis erreichbar ist, ist noch ein zusätzlicher Schritt nötig: Du kopierst die Datei index.php und passt die letzte Zeile wie folgt an, damit er das Unterverzeichnis enthält:
// abgeänderter Pfad mit Angabe des Unterverzeichnis
require __DIR__ . '/wp1/wp-blog-header.php';
Zusätzlich verschiebst du die Datei wp-config.php in das Web-Stammverzeichnis. (Aus irgendeinem Grund wird das sehr häufig verwechselt. Nochmal: Die index.php kopieren und abändern, die wp-config.php verschieben.)
Das Anmeldenformular ist nach dieser Umstellung weiterhin unter https://example.com/wp1/wp-login.php erreichbar; das Backend unter https://example.com/wp1/wp-admin.
Nun gehst du in das Menü Einstellungen > Allgemein. Dort behältst du die WordPress-URL, also die URL, unter der die WordPress-Dateien erreichbar sind (in deinem Fall http://example.com/wp1, natürlich mit deiner Domain). Du änderst aber die Website-URL, also die URL unter der deine Website erreichbar sein soll, sinngemäß http://example.com ohne Unterverzeichnis.
Unter Einstellungen > Permalink solltest du außerdem eine Permalink-Struktur auswählen; meistens wird „Beitragsname“ verwendet, wenn der Schwerpunkt deiner Website nicht auf Bloggen liegt. Achte beim speichern darauf, ob irgendein Hinweis erscheint, dass du die .htaccess im Web-Stammverzeichnis manuell erstellen sollst. Wenn nicht, wird die Datei automatisch angelegt.
Der Vorteil von WordPress in einem eigenen Verzeichnis ist, dass du mehrere Webanwendungen parallel betreiben kannst und die Dateien nicht als ein Unterverzeichnis deiner WordPress-Installation einrichten musst. Auch die Installation mehrerer WordPress-Instanzen ist damit möglich.
Als dritte Variante kannst du nachträglich in der Serverkonfiguration das Verzeichnis mit den WordPress-Dateien (bei dir wp1) als neues Web-Stammverzeichnis festlegen. Vorher solltest du aber im WordPress-Backend beide URLs auf http://example.com (ohne weiteres Unterverzeichnis) ändern. Außerdem ist eine Ersetzung in der Datenbank notwendig, weil WordPress zur Suchmaschinenoptimierung alle Mediendateien mit absoluten URLs speichert. Mit einem Plugin wie Better Search Replace kannst du dann http://example.com/wp1 mit http://example.com ersetzen.
Ich würde bei dem aktuellen Stand deiner Installation die zweite Variante bevorzugen.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass deine WordPress-Installation noch mit einer unverschlüsselten Verbindung (also per http) übertragen wird, obwohl ein SSL-Schlüssel vorhanden und bereits eingerichtet ist. Dies kannst du prüfen, indem du die URL https://example.com/readme.html aufrufst. Die URL soll im Browser mit einem Schloß-Icon als korrekt verschlüsselt angezeigt werden. Nach der Prüfung gehst du in das Menü Werkzeuge > Website-Zustand und wartest, bis der Test abgeschlossen ist und der gegenwärtige Zustand deiner Website angezeigt wird. Hier solltest du dann bei den Verbesserungsvorschlägen einen Button sehen, mit dem du auf eine verschlüsselte Verbindung (https) umschalten kannst.
Warum der Weg über dieses Menü und nicht einfach die URLs in Einstellungen > Allgemein ändern? Weil dabei die in der Datenbank gespeicherten Adressen für Mediendateien und interne Verlinkung nicht abgeändert werden. Hier wäre anschließend wieder eine Ersetzung mit Better Search Replace notwendig. Wenn du aber in Werkzeuge > Website-Zustand den Button anklickst, wird die Ersetzung automatisch vorgenommen.
Die Frage „Was ist das beste Plugin für …“ lässt sich nicht pauschal und für alle gültig beantworten. Was dem einen bereits viel zu komplex ist, ist für die andere nicht weitreichend genug.
Das beste Backup-Plugin ist das, mit dem du in wenigen Schritten zuverlässig ein Backup erstellen und wiederherstellen kannst. Erst ein Test in einer Testumgebung (z.B. Local-WP) zeigt dir, ob dein Backup etwas taugt.
Nach subjektiven Kriterien habe ich mich für das Plugin UpdraftPlus WP Backup entschieden, das mich bisher nie im Stich gelassen hat. BackWPup ist im deutschsprachigen Bereich (weil von deutschen Entwicklern) ebenfalls beliebt. Das Plugin-Verzeichnis beinhaltet noch eine Reihe weiterer kostenloser Plugins mit unterschiedlichen Lösungsansätzen.
Abschließend noch eine Bitte: Wir möchten eigentlich gerne in jedem Thread nur eine Frage beantworten, weil Threads sonst schnell lang und unübersichtlich werden, mehr Zeit für die Beantwortung aufgewendet werden muss (drei kurze Antworten lassen sich schneller schreiben, als ein Rundumwurf) und wir Threads auch nur einmal als gelöst markieren können.
