Am liebsten sind mir Plugins, die einfach nach der Installation das tun, was sie sollen – z.B. Mail Caesar!, dass alle Mails die WordPress verschickt, an eine einzige E-Mail-Adresse umleitet (sehr praktisch zum Ausprobieren). Installiere, aktiviere, fertig. Allerdings handelt es sich hier um ein One-Trick-Pony – es macht nur diese eine Sache, die aber ausgezeichnet. Sobald du es etwas individueller haben möchtest, kommen Einstellungen hinzu, die je nach Komplexität von „mit zwei Klicks erledigt“ bis hin zu „da brauchst du einen Kurs für“ reichen. Das hat aber damit zu tun, dass die Entwickler möglichst vielen AnwenderInnen gerecht werden möchten und deshalb entsprechend viele Optionen überhaupt anbieten.
Bei vielen Plugins gibt es eine sehr gute Anleitung, die dir genau erklärt, wofür die einzelnen Einstellungen notwendig sind. Manchmal gibt es auch eine Dokumentation, die zwar umfangreich ist, aber recht gut erklärt, wie du vorgehen solltest. Z.B. ist es recht kniffelig, eigene Blöcke für den neuen Editor zu erstellen. Mit dem Plugin Block Lab geht das nicht nur erstaunlich einfach, wenn du dich ein wenig mit HTML auskennst, sondern es gibt auch einen Link zu einer ausgezeichneten Dokumentation mit FAQ und Anleitungen – alles sehr ausführlich und gut nachvollziehbar beschrieben.
WordPress ist bei Web-Entwicklern sehr beliebt, weil es unglaublich viele Schnittstellen (so genannte Hooks) enthält, bei denen du eigenen Code einbringen und das normale Verhalten von WordPress nach deinen Vorstellungen anpassen kannst. Allerdings gibt es keinen Hook für „mach das auf dieser Seite nach dem zweiten Absatz, auf der nächsten Seite aber nach dem Abschnitt mit dem Cover-Bild“. Deshalb gibt es immer dann, wenn irgendwo an einer vom Benutzer gewünschten Stelle im Seiten- oder Beitrags-Inhalt eine Funktion ausgeführt werden soll, bisher die Möglichkeit, Shortcodes einzufügen. Die Shortcodes funktionieren dabei wie Textbausteine, die im Frontend mit der hinterlegten Funktion ausgeführt werden und so eine Diaschau, ein Popup, ein Kontaktformular, ein Raster mit ausgewählten Beiträgen, usw. einfügen. Auch hier gibt es nochmal „Einstellungsmöglichkeiten“ in Form von Parametern, die dem Shortcode mitgegeben werden können. [contact-form-7 id="4" title="Schreiben Sie mir was"]
ruft dann z.B. ein Kontaktformular mit der ID 4 auf und bekommt („Einstellung“) den Titel „Schreib mir was“ zugewiesen.
Der Block-Editor ist noch vergleichsweise neu, aber es gibt immer mehr Ideen, was sich als Block umsetzen lässt und außerdem fasziniert die Tatsache, dass eine Vorschau bereits im Backend beim Verfassen einer Seite oder eines Beitrags möglich ist. Auch das Bedienkonzept der Einstellungsoptionen für jeden Block in der rechten Sidebar ist angenehmer als die Verwendung von Parametern in Shortcodes. Ich rechne deshalb damit, dass wir in den kommenden Monaten immer mehr Plugins sehen werden, die zusätzlich zu den bewährten Shortcodes auch eigene Blöcke anbieten. Bis dahin bleibt dir tatsächlich nur die Möglichkeit, Plugins zu testen, die Dokumentation zu lesen und zu schauen, ob und wie weit du damit zurecht kommst und das Arbeitswerkzeug hast, dass du dir gewünscht hast. Bei z.B. Kontaktformularen gibt es so viele unterschiedliche Plugins mit ganz unterschiedlichen Bedienkonzepten und während die einen weiterhin auf Contact Form 7 mit seinen Shortcodes stehen, weil es einfach gut funktioniert, schwören andere auf Kontakformular-Plugins wie Ninja Forms, Formidable, WPForms, … – es gibt da unglaublich viel Auswahl und du brauchst dich nur für eins entscheiden. (Ich hab dafür immer eine Test-Umgebung auf meinem Computer, wo ich Plugins ausgiebig teste und dann für mich entscheide, ob sie „meh“ oder „yeah“ sind.)